Sicher durch den Datendschungel: Internetsuche für Kinder

Berlin (dpa/tmn) - Kinder sind von Natur aus neugierig. Das Internet hilft ihnen, die Welt kennenzulernen. Bei einer normalen Google-Suche finden sie aber möglicherweise auch unpassende Inhalte. Um das zu verhindern, gibt es spezielle Suchmaschinen für Nachwuchssurfer.

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Im Internet etwas zu suchen, ist im Grunde kinderleicht. Selbst Erwachsene sind aber manchmal überfordert mit der Masse an Informationen, die Google, Bing und Co. ausspucken. Für junge Surfer gilt das umso mehr, sagt Kristin Langer. „Das Internet ist ein unglaublich komplexes Informationssystem. Es verlangt Kindern bei der Einschätzung von Quellen viel zu viel ab“, erklärt die Medienpädagogin von der Initiative „Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht“.

Einen Pfad in den Datendschungel schlagen spezielle Kindersuchmaschinen wie Blinde Kuh und FragFinn. Sie sind aus ehrenamtlichen Initiativen hervorgegangen, die das Internet kindgerecht zugänglich machen wollten. Das Besondere an ihnen ist, dass sie redaktionell betreut sind. Hinter den Maschinen stehen also Menschen, die eine Seitenauswahl treffen.

Eine der Expertinnen ist Darja Martens von Blinde Kuh. „Kinder sollen an möglichst vielfältige Informationen kommen und nicht aus dem Internet ausgeschlossen werden“, erklärt sie das Ziel der Webseite. Die wichtigste Aufgabe von Martens und ihren Kollegen ist, Seiten so zu verschlagworten, dass Kinder das Gesuchte tatsächlich finden. So bekommen sie bei Blinde Kuh nur tatsächlich relevante Seiten angezeigt und nur höchstens zehn Seiten mit je zehn Treffern.

Hinter der Suchmaschine FragFinn steht ebenfalls eine umfangreiche Liste von Internetangeboten, die für Kinder interessant und unbedenklich sind. Diese sogenannte Whitelist werde täglich aktualisiert, ergänzt und permanent geprüft, erklären die Betreiber. FragFinn wird finanziert von Unternehmen aus der IT-Branche, Blinde Kuh bekommt eine Förderung vom Bundesfamilienministerium. Beide Suchmaschinen können deshalb auf Werbung verzichten. Bei anderen Kindersuchmaschinen wie Helles Köpfchen ist das nicht so.

Auf der sicheren Seite sind Kinder immer, wenn sie ihre Suche auf dem Kinderserver beginnen, empfiehlt die Pädagogin. Dort sind Blinde Kuh und FragFinn direkt eingebunden. Hinter dem Namen Kinderserver verbirgt sich kein Gerät, sondern ein Programm, das auf dem Familien-PC installiert wird und nur erwünschte Inhalte durchlässt. Dahinter stehen unter anderem das Familienministerium und der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco.

Das Alter, in dem Kinder auf eine normale Suchmaschine umsteigen können, liegt meist am Ende der Grundschulzeit zwischen neun und elf Jahren. „Es ist abhängig davon, wie medienerfahren ein Kind ist, und welches Grundwissen es im Umgang mit dem Internet hat“, sagt die Medienexpertin.

Testen lässt sich der Wissensstand des Nachwuchses mit dem sogenannten Surfschein auf der Seite InternetABC.de, die von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen betrieben wird. In zehn Lektionen können Kinder ihr Wissen überprüfen und lernen, sich sicher im Internet zu bewegen. Auf der Website gibt es auch einen Bereich zum richtigen Suchen und Finden im Netz.

Als zusätzliche Unterstützung können Eltern in vielen Suchmaschinen einen Jugendschutzfilter einschalten. Bei Google und Bing ist er in den Einstellungen unter dem Namen SafeSearch zu finden. Eltern können hier entscheiden, ob nur Fotos und Videos oder zusätzlich auch unpassende Texte gefiltert werden sollen. Einmal aktiviert, lässt sich die Funktion aber leicht wieder abschalten, warnt die EU-Initiative Klicksafe. Fixieren kann die Einstellung nur, wer ein Nutzerkonto beim jeweiligen Betreiber der Suchmaschine anlegt und damit Daten von sich preisgibt.