SMS in die Luft schreiben - Airwriting als Alternative zum Tippen

Berlin/Karlsruhe (dpa/tmn) - Noch ist die Technik nicht ausgereift, aber die Idee überzeugt. Mittels Sensor-Handschuh schreibt man seinen Text einfach in die Luft. Bis zu 8000 Wörter erkennt das System derzeit - fast fehlerfrei.

Tippen auf kleinen oder virtuellen Tastaturen ist eher eine Notlösung für unterwegs. Warum kann man nicht einfach seine Nachrichten in die Luft schreiben, haben sich Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gedacht - und einen Sensor-Handschuh entwickelt, der die Handbewegungen registriert und drahtlos an eine Erkennungssoftware auf einem beliebigen Gerät weiterleitet, die dann den Text ausgibt.

Bald sollen die Komponenten für die Airwriting genannte Technologie etwa in einem unauffälligeren Armband untergebracht werden. Die Wissenschaftler planen nach eigenen Angaben auch die Integration in Smartphones, so dass Nachrichten direkt mit dem Gerät in der Hand in die Luft geschrieben werden können. Denkbar seien auch Brillen mit Minidisplays im Sichtfeld des Nutzers als Ausgabegerät für den Text.

Alle Bewegungen, die nicht schriftähnlich sind - etwa Winken, Händeschütteln, Umrühren oder Lenken - ignoriert das System. Es geht über bisherige Ansätze von Kommandos zugeordneten Gesten hinaus und erkennt die Buchstaben des Alphabets unter Berücksichtigung individueller Unterschiede in der Schrift. Airwriting erkennt den Angaben zufolge derzeit 8000 Wörter und darauf basierende Sätze, wenn sie in Großbuchstaben geschrieben werden. Die Fehlerquote liegt bei elf Prozent, sinkt aber auf drei Prozent, sobald das System die individuelle Schreibweise eines Benutzers gelernt hat. Hinter dem Projekt stehen die Informatiker Tanja Schultz und Christoph Amma.

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