Spielekonsolen Sony vs Microsoft: Welche Dimensionen der Konkurrenzkampf der Tech-Giganten noch annehmen könnte

Die Gegenüberstellung von Microsoft und Sony ist nicht für Anhänger der Spielekonsolen interessant, sondern auch für Wirtschaft-Interessierte. Wer die nackten Zahlen beider Unternehmen betrachtet, kann nur zu dem Schluss kommen, dass Microsoft als Sieger vom Platz geht. Im Jahre 2021 erzielte der amerikanische Software-Gigant einen Umsatz von 170 Milliarden Dollar und einen Gewinn von knapp 70 Milliarden. Der japanische Counterpart Sony hingegen machte einen Umsatz von 80 Milliarden und rund 15 Milliarden Dollar.

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Das Gaming vereint beide Unternehmen

Genau hier treffen die beiden aufeinander und genau hier will jeder gewinnen. Beide haben in ihren ursprünglichen Geschäftsfeldern stark Federn lassen müssen. Deswegen ist die Auseinandersetzung im Gaming so spannend.
Beide Unternehmen verfolgen ähnliche Strategien, um Kunden an ihr Unternehmen zu binden. Das gelingt vornehmlich durch Abo-Modelle, mit denen die Nutzer die Spiele mieten statt zu kaufen. Die Abo Modelle der Unternehmen weisen viele Gemeinsamkeiten auf und liegen auch preislich ungefähr auf gleicher Höhe.

Sony ist kleiner, aber breiter

Digitale Güter sind ein gewinnträchtiges Feld und entsprechend wurde sukzessive das Portfolio bei Sony im Laufe der Jahre umgestellt. Mit Sony Pictures gehört ein sogenanntes Mayor-Studio ebenso zum Unternehmen, wie die Plattenfirma Sony Music Entertainment. Im Gaming nennt Sony mit seiner Playstation ein weiteres Schwergewicht sein Eigen, die auch regelmäßig mit Updates verbessert wird.

Sony setzt auf Entertainment

Der Markt der Unterhaltungselektronik galt stets als Schwerpunkt, jedoch musste Sony genau auf diesem Gebiet viele Marktanteile abgeben. Das schmerzt zum einen, setzt aber auf der anderen Seite Ressourcen frei, um sich damit auf neue Wachstumsmärkte zu fokussieren. Der größte und stabilste Wachstumsmarkt ist nach Ansicht der Japaner die Unterhaltungsindustrie. Denn was auch immer in der Welt geschieht, eine Regel wird wohl für immer gelten und diese lautet: "The show must go on."

Microsoft spaltet die Geister

Das amerikanische Ur-Gestein setzt aktuell auf drei Geschäftsfelder. Diese sind neben der IT-Software das Gaming sowie die Cloud-Dienste. Alle Felder zusammen sorgen immer noch für solide Umsätze und Gewinne, jedoch bleibt festzuhalten, dass Microsoft auf den Wachstumsmärkten keine marktdominierende Rolle mehr spielt. Zumindest nicht so, wie noch vor 20 oder 30 Jahren, als jeder Rechner mit Windows ausgeliefert wurde.

Der Kampf wird offen ausgetragen

Für beide Unternehmen ist der Erfolg im Gaming essenziell. Microsoft ist es aus seinem Selbstverständnis heraus gewöhnt, ein Monopol einzunehmen, gleiches galt jahrelang für Sony. Doch die Monopolstellungen bröckeln auf beiden Seiten und beide wollen beim Gaming den Konkurrenzkampf gewinnen.
Aktuell machen Schlagzeilen die Runde, wonach Sony es Spieleentwicklern und deren Studios vertraglich untersagt, ihre Spiele für die Xbox anzubieten. Sony versucht seit geraumer Zeit mit aller Macht, die kreativsten Köpfe und Studios fest an sich zu binden, um Microsoft auf diese Weise das Wasser abzugraben. Von Microsoft sind solche Maßnahmen nicht zu vernehmen, jedoch zeigt man sich echauffiert über die Praktiken Tokios und setzt auf die gerichtliche Auseinandersetzung.

Der Kleinere scheint größer

Die nackten Zahlen sprechen, wie eingangs bereits erwähnt, ganz klar für Microsoft. Die Japaner verkaufen dennoch mehr Spielekonsolen und besitzen insgesamt einen größeren Marktanteil. Es war insbesondere während der Pandemie, als Sony die Gunst der Stunde erkannte.
Vor der Pandemie verkaufte Sony pro Jahr im Schnitt vier Millionen und Microsoft drei Millionen Konsolen. Im ersten Jahr der Pandemie schaffte es Sony, seine Verkaufszahlen auf über 12 Millionen zu steigern, Microsoft gelang es immerhin, die Verkäufe auf acht Millionen aufzustocken. Beide haben sicherlich von der Pandemie profitiert, doch die Japaner taten dies beim Blick auf die Zahlen ungleich mehr.

Mehr Verkäufe bedeuten mehr Abos

Die wenigsten Gamer leisten sich zwei Abos, die meisten entscheiden sich für eine Plattform und ein Abo. Darum ist der Verkauf der Endgeräte so wichtig, denn wer ein solches käuflich erworben hat, wird es auch nutzen. Und wer sich einmal bei einer Marke gut aufgehoben fühlt, bleibt dieser größtenteils ein Leben lang treu.
So monetär erfolgreich Microsoft auch ist, Sony hat im Bereich des Gamings wichtige Schlachten gewonnen, insbesondere die Pandemie als große Chance verstanden und diese auch bestmöglich genutzt. Die Redaktion setzt jedoch aus einem weiteren Grund auf den langfristigen Erfolg des japanischen Tech-Riesen.

Die Verschmelzung der Inhalte

Sony kann bei der Entwicklung und der Vermarktung seiner Produkte aus dem Vollen schöpfen. Aus immer mehr Filmen entstehen Spiele und aus immer mehr Spielen werden Filme. Die großen Blockbuster gibt es nicht nur auf der Leinwand, sondern meist direkt auch als passendes Spiel. Sony sitzt an der Quelle vieler Vermarktungsrechte und weiß diesen Vorteil auch für sich zu nutzen.
Microsoft muss die Titel mit den großen Namen teuer einkaufen oder erhält erst gar keinen Zugriff, während Sony die Top-Stars bereits unter Vertrag hat. Das gilt natürlich auch für die Musik, die musikalische Untermalung der Spiele entscheidet mit über deren Erfolg, dank Sony Music steht ein schier unendliches Portfolio erstklassiger Künstler bereit, für die passende Musik der Spiele zu sorgen.