Spamwelle bei Facebook: Vorsicht bei heißen Links

Bei verlockenden Nachrichten droht Gefahr: Experten raten zu verschlüsselten Daten-Verbindungen. ZG

Berlin. Es klang so verlockend: Mit einem Klick sollte Gülay Basgöl sehen können, wer alles ihre Profilseite bei Facebook besucht. „Die Nachricht war sehr ködernd“, sagt die 40-Jährige aus Berlin. „Dann klickst du auf den Link.“ Was die Boutique-Besitzerin nicht wusste: Die auf Facebook kursierende Nachricht mit dem vermeintlichen Angebot „Finde hier heraus, wer Dich beobachtet“ war Spam.

Die versprochene Besucherliste gab es nicht, stattdessen nur Ärger: Denn mit dem Klick auf den Link verbreitete Basgöl die Spam ungewollt auf ihrer Pinnwand und Startseite bei Facebook — sichtbar für ihre Freunde.

Bis vor kurzem trat Spam meist in E-Mails auf. Der Klassiker: Werbung für Viagra. Jetzt taucht Spam immer häufiger in Sozialen Netzwerken auf. Grund: Nachrichten von Freunden vertraut man grundsätzlich mehr als einer anonymen Nachricht im E-Mail-Postfach. Es gibt auch bösartige Links, die über eine Nachricht in Facebook oder Twitter verschickt werden. Es handelt sich dabei nicht um Werbemails, sondern um Viren. Dabei könnten der Rechner gefährdet, Daten ausgespäht und die Identität des Nutzers gestohlen werden.

Immer wieder tauchen auf Facebook auch Links zu vermeintlichen Spaß-, Sex- oder Schockvideos etwa von Stars auf. Klickt der eingeloggte User auf das Video, löst er einen unsichtbaren „Gefällt mir“-Button von Facebook aus. Dieser bewirkt, dass automatisch eine Meldung auf der Pinnwand erscheint und die Spam somit an alle Freunde verteilt wird.

Beim Internetzugang raten Experten, nur verschlüsselte Verbindungen zu nutzen. Facebook bietet das seinen Mitgliedern an. Der Anwender kann in seinen Einstellungen dazu die Option „Sicheres Durchstöbern“ auswählen. Mittlerweile haben sich Gruppen gegründet, die vor Spam warnen.

Gulay Basgöl hatte Glück. „Ihr“ Spam war harmlos. Sie sorgte nur für Verwirrung unter ihren Freunden.

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