God of War: Ascension - Hack-and-Slay trifft auf griechische Mythologie
Hauptcharakter Kratos ist zurück! Zum insgesamt siebten Mal kämpft sich der Spieler in der Antike durch Gegnerhorden. Dieses Mal auch im Mehrspieler-Modus.
Düsseldorf. Für alle, die God of War noch nicht kennen: Im aktuellen Teil steuert man erneut Kratos, einen spartanischen Krieger. Er steht in Diensten Ares, dem Kriegsgott, und ist dadurch nahezu unbesiegbar. In God of War: Ascension fügt der Entwickler SCE Santa Monica Studios eine große Prise Tragik hinzu. Ares trickst Kratos aus, so dass dieser seine Frau und Tochter umbringt.
Ascension spielt sechs Monate nach dem beschriebenen Familienmord. Kratos ist nicht mehr länger ein Diener von Ares. Stattdessen schwört er Rache, will seinen Herrn umbringen. Doch leider ist Kratos seit seinen Morden ein Gefangener der Rachegöttinnen - eine Gruppe von weiblichen Gottheiten, die Kratos verrückt machen will. Aber er ist stark und kann sich befreien — dann macht er sich auf seine Reise.
Das Spiel bietet alle bekannten Elemente aus den Vorgängern. Kratos‘ Standardwaffe sind die Chaosklingen, die mit Ketten an seinen Handgelenken befestigt sind. Mit diesen großen, einer Axt ähnlichen Klingen, kämpft man sich durch eine Vielzahl an Gegnern. Darunter finden sich große Zyklopen, dreiköpfige Hunde und auch eine Mischung aus Elefant und Minotaurus. Dazu gibt es auch wieder die brutalen Tötungsmanöver — die jedem Gegner den Rest geben.
Die einsetzbare Magie ist seit diesem Teil enger mit den Waffen von Kratos verbunden. Der Spieler kann seine Schwerter mit den Kräften von vier Göttern ausrüsten: Ares (Feuer), Poseidon (Eis), Zeus (Licht) und Hades (Seelen). Jede davon beinhaltet eine Spezialattacke, die man per Schultertaste auslöst. So erzeugt man einen eisigen Tornado oder riesige Flammen, mit denen der Spieler auch Gegnermassen locker vernichtet.
Überall in der Welt verteilt findet man grüne und blaue Truhen. Erstere verbessern die Gesundheit, letztere die Magieleiste. Rote Truhen dagegen enthalten Punkte, mit denen man seine Waffen und Ausrüstung verbessern kann.
Die Entwickler mischen Puzzle-Elemente mit der eigenen Navigation. Mit einem Amulett kann Kratos die Umgebung manipulieren und sogar die Zeit stoppen. So muss der Spieler an einer Stelle im Spiel beispielsweise eine ganze Brücke mit Hilfe des Amuletts erneuern.
Größtenteils ist God of War: Ascension ein sehr gutes Spiel. Die Präsentation ist mächtig, laut, brutal und durch den geschichtlichen — wenn auch fiktiven — Hintergrund durchweg interessant. Das Spiel wird seinem mythologischen Thema vollends gerecht. Auch die Kämpfe, in denen man sich in Deckung rollt und danach lange Kombo-Angriffe startet, sind unterhaltsam.
Dennoch fehlt es an etwas. God of War stand immer für seine übermächtigen, brachial inszenierten Koloss-Gegner. Im Vergleich dazu sind die aktuellen Bösewichte ein Stück weit zu zahm. So bleiben mit Rückblick auf das Gespielte einfach weniger Momente im Gedächtnis hängen. Das ist schade, denn auch das macht die Serie ansonsten so perfekt und unnahbar.
Des Weiteren fühlt sich der Spielverlauf stellenweise monoton an. Raum für Raum gilt es immer wieder unzählige Gegner zu besiegen — erst dann geht das Tor zum nächsten Raum auf.
Zum ersten Mal in der Serie gibt es einen Mehrspieler-Modus. Nach einem kurzen Training entscheidet man sich für einen Verbündeten (Ares, Hades, Poseidon oder Zeus). Jeder davon bringt seine Vorteile mit sich — Ares gibt dem Spieler beispielsweise mehr Kraft, wohingegen Zeus eher der Magie gut tut.
Danach folgen Spielmodi wie „Favor oft he Gods“, in denen zwei Teams versuchen, Altare zu besetzen und dabei möglichst viele Punkte zu sammeln. Dabei gewinnt auch jeder Spieler für seinen Charakter Punkte, die er für Verbesserungen bei Rüstungen, Waffen und Magie reinvestieren kann.
God of War - Ascension ist definitiv ein sehr starker Titel mit ansprechenden Kämpfen, packender Inszenierung und einem cleveren Mehrspieler-Modus. Es fällt leider minimal den sehr guten Vorgängern zum Opfer — weil diese bereits so viel richtig gemacht haben, dass es dieses Mal nicht zur Innovationskrone reicht.
Name: God of War Ascension
Genre: Hack & Slay
Publisher: Sony
Hersteller: SCE Santa Monica Studio
Release-Termin: 12. März
Preis: zirka 60 Euro
System: PS3
USK-Freigabe: Ab 18 Jahre
Wertung: Sehr gut