MLB 13: The Show — Wie spannend ist Baseball auf der Konsole?

Der inzwischen achte Teil der Baseball-Simulation von Sony erfreut sich besonders in den USA und Japan großer Beliebtheit. Dort ist Baseball bekannt, beliebt, wird sogar verehrt. Wie viel Spaß macht der Titel?

Düsseldorf. MLB 13 — The Show (Major League Baseball) fügt sich nahtlos in die Serientradition ein: Qualitativ erwartet den Spieler durchweg ein unterhaltsames Spiel für die PS3 und PS Vita. Der Exklusivtitel besticht zu Beginn durch eine hochwertige Präsentation: Das Spiel sieht grafisch nicht schlechter als FIFA 13 (Fußballsimulation) und enthält alle original lizenzierten Teams der amerikanischen Profi-Liga, inklusive aller Spielernamen, Team-Logos und Stadien.

Zusätzlich kommentieren zwei amerikanische Sprecher jede Partie. Schade für die, die des Englischen nicht mächtig sind. Aber irgendwie auch gut für die Authentizität: Deutsche Kommentatoren würden zu diesem typisch amerikanischen Sport nicht wirklich passen. Leider sind auch die Menüs komplett in Englisch — diese wären auf Deutsch für viele Spieler sicherlich selbsterklärend. Da sich der Titel an sich aber sowieso eher an Fans richtet, ist dieser Schritt der Kosteneinsparung auf Seiten von Sony nachvollziehbar.

Ein hervorstechendes Element ist die Grafik des Titels: Die Spielergesichter, die Lauf-, Schlag- und Wurfanimationen sowie die original nachgebauten Stadien verdienen ein großes Extra-Lob. In Kombination mit den Kommentatoren fühlt sich das Spiel wie eine TV-Übertragung an — in die man selber eingreift. Die Kamerapespektive „Broadcast“ verstärkt dieses Gefühl, denn dann gibt es nur Einstellungen, die man aus dem Fernsehen kennt — inklusive Wiederholungen und Statistiken.

Sowohl als Werfer (Pitcher), als auch als Schläger (Batter) kann der Spieler jeweils fünf unterschiedliche Wurf- und Schlagarten ausführen. Per Tastendruck wählt man beispielweise einen angedrehten oder schnellen, geradeaus fliegenden Wurf aus. Den eigentlichen Wurf führt man dann per Druck auf die X-Taste aus.

Ob der Ball nah am Körper des Schlägers vorbeifliegen soll oder knapp über dem Boden, steuert man beim Wurf mit dem linken Stick. Die Steuerung ist leichtgängig und einfach zu verstehen.

Für Könner gibt es eine weitere Steuerungsart, die mehr mit den Analog-Sticks und weniger mit einfachen Tastenkombinationen arbeitet. Auch diese ist intuitiv — wenn auch erst nach mehreren Spielen verinnerlicht.

Im „Road to the Show“-Modus wählt der Spieler zu Beginn für den selbst erstellten Spieler ein Team aus der zweiten Liga und eine Position auf dem Spielfeld. Neben den Spielen versucht man, seine Fähigkeiten im Training zu verbessern, bekommt vom Trainer Verbesserungsvorschläge und Wochenziele. Das große Ziel dabei: Die Profi-Liga zu erreichen. Jedes Spiel dauert hier übrigens nur fünf bis 10 Minuten, um die Dynamik des Spielmodus zu erhalten.

Der „The Show Live“-Modus ist hingegen ein völlig neuer Modus. Ihr spielt mit einem Team mehrere Saisons — und die Echtzeit-Geschehnisse der Profi-Liga in den USA beeinflussen auch die Teams im Spiel. Verletzt sich in echt ein Spieler aus dem eigenen Reihen, steht er in MLB 13 nicht mehr zur Verfügung — bis er genesen ist.

Wer das Haar in der Suppe sucht, wird eines finden. In diesem Falle gefallen in manchen Stadien die Zuschauer nicht, weil sie sehr pixelig dargestellt sind. Zusätzlich wirken die Kommentatoren zwar erheiternd, allerdings passen ihre Redewendungen nicht immer auf das Geschehen. Außerdem gibt es für Serien-Neulinge keine echte Einführung in den Titel. So fühlt man sich anfangs doch etwas überfordert.

Baseball-Fans kommen an diesem Titel nicht vorbei. Man kann mit seiner Lieblingsmannschaft eine gesamte Saison spielen, Freundschaftsspiele austragen und einen eigenen Spieler erstellen. Dazu gibt es eine nahezu lupenreine Grafik, übersichtliche Menüs und eine eingängige Steuerung. Nur die fehlende Einführung stört kurzzeitig wirklich. Insgesamt ist der Titel für jeden Sport-Fan eine Empfehlung — auch ohne eigene Profi-Liga in Deutschland.

Name: MLB 13 — The Show
Genre: Baseball-Simulation
Publisher: Sony
Hersteller: SCE San Diego Studio
Release-Termin: 6. März
Preis: zirka 40 Euro (PS Vita), zirka 60 Euro (PS3)
System: PS3
USK-Freigabe: keine, da englische Version (in den USA für alle geeignet)
Wertung: Sehr gut