Telekom-Chef beklagt ungleichen Wettbewerb mit Internet-Firmen
München (dpa) - Telekom-Chef Timotheus Höttges hat im Konkurrenzkampf mit Internet-Firmen erneut eine fehlende Waffengleichheit kritisiert.
Während für die Telekom-Anbieter eine strenge Regulierung wie das Fernmeldegeheimnis gelte, müssten sich US-Internetgiganten bei der Datenauswertung nicht um solche Regeln kümmern. „Niemand von uns kann mit diesen Jungs auf gleicher Ebene konkurrieren“, brachte Höttges bei der Internet-Konferenz DLD am Sonntag in München die bekannte Beschwerde der Branche auf den Tisch. Dabei liege in der Auswertung großer Datenmengen die Zukunft. Und die Internet-Unternehmen böten etwa mit Kurznachrichten auch ähnliche Dienste wie die Telekom-Unternehmen an.
Die Politik müsse gleiche Rahmenbedingungen schaffen, sagte Höttges. „Wir brauchen Big Data und Regulierung.“ Derzeit verfalle etwa beim Autobahnmaut-System Toll Collect eine Menge von Daten, die zur besseren Steuerung der Verkehrsströme genutzt werden könnten - weil ihre Verwendung dafür datenschutzrechtlich untersagt sei. Der britische Digitalminister Ed Vaizey sah das Beispiel als Argument für eine Liberalisierung. „Wollen Sie, dass die Konkurrenten reguliert werden - oder wollen Sie selber dereguliert werden?“, fragte er den Telekom-Chef.