Zuckerberg baut Facebook zu „personalisierter Zeitung“ um

Menlo Park (dpa) - Der Newsfeed ist für eine Milliarde Facebook-Nutzer das Gesicht des weltgrößten Online-Netzwerks. Jetzt ändert Gründer Mark Zuckerberg die Anzeige der Neuigkeiten: Fotos und Videos werden größer angezeigt.

Facebook macht bei der Anzeige von Neuigkeiten mehr Platz für Fotos und Videos. Außerdem kann man jetzt gezielt Informationen zu einzelnen Themenbereichen wie Musik oder Spiele aufrufen. „Wir werden jedem die beste personalisierte Zeitung der Welt bieten“, kündigte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg an. Der sogenannte Newsfeed mit den Neuigkeiten von Freunden und abonnierten Quellen ist die zentrale Ansicht des Dienstes für die mehr als eine Milliarde Facebook-Nutzer.

Das neue Design mit Fotos im Großformat ist stark an die aktuellen Apps für Smartphones und Tablets angelehnt. Künftig soll Facebook auf allen möglichen Geräten gleich aussehen. Die Nutzer bekommen mehr Möglichkeiten, die Informationen zu filtern. Man kann sich zum Beispiel mit wenigen Klicks die Nachrichten aller Bekannten anzeigen lassen, oder nur die von besonders engen Freunden, oder nur Fotos, oder auch nur Neuigkeiten zu bestimmten Themen wie Musik, Spiele oder Sport. Viele Facebook-Nutzer beschwerten sich inzwischen über eine Informations-Überflutung, gegen die sie jetzt besser ankämpfen können.

Zuckerberg hatte bereits im Januar angekündigt, der Newsfeed soll stärker auf Fotos, Videos und relevante Werbung zugeschnitten werden. Werbekunden wünschten sich mehr Multimedia-Inhalte und da habe Facebook bisher nicht so viel zu bieten, sagte er damals in der Telefonkonferenz zu aktuellen Quartalszahlen. In der halbstündigen Präsentation wurde das Thema Werbung nun kaum erwähnt.

Der Nachrichtenstrom soll stärker auf die Interessen eines Nutzers und seiner Freunde zugeschnitten werden, betonte Chefdesignerin Julie Zhuo. Im Musikbereich finden sich zum Beispiel Informationen über die Lieblingsmusiker eines Nutzers sowie die Bands, die seine Facebook-Freunde mögen. „Wir sind ein Container für die Inhalte der Nutzer“, sagte Software-Entwickler Chris Struhar. Deshalb müsse Facebook dafür sorgen, dass die Mitglieder den größten Nutzen von den Informationen bekommen.

Die neue Ansicht soll schrittweise weltweit eingeführt werden. Unter der Adresse facebook.com/about/newsfeed kann man sich das neue Design ansehen und sich auf eine Warteliste setzen lassen.

Facebook versucht einen schwierigen Spagat: Das Unternehmen muss Geld mit Werbung verdienen, kann es sich aber auch nicht leisten, seine Nutzer zu verärgern. Auslöser für den Umbau des Newsfeeds ist letztlich das Abwandern der Facebook-Mitglieder auf Smartphones und Tablets. Auf dem großen Computer-Display ist es kein Problem, irgendwo am Rand Werbung einzublenden, ohne dass die Nutzer sich davon gestört fühlen.

Auf den kleineren Bildschirmen der mobilen Geräte müssen die Anzeigen aber direkt in den Nachrichtenstrom integriert werden. Dazu gehören zum Beispiel auch bezahlte Facebook-Einträge. Facebook verkündete bereits, dass Nutzer solche Werbung häufiger anklicken. Deshalb tauchte sie bereits auch in der Desktop-Version auf und dürfte nun mit der Angleichung des Designs überall oft vorkommen. Im vergangenen Jahr stieg der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten an Facebooks Erlösen auf knapp ein Viertel. Mit dem neuen Newsfeed-Design schafft das Netzwerk die Voraussetzung für größere Anzeigen und kann sie in Themenbereichen auch gezielter unterbringen.

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