Arrenberg. Eine neue Frisur gibt neues Selbstbewusstsein
Arrenberg. · Den „Tag der offenen Gesellschaft“ am vergangenen Samstag begingen auch die Arrenberger. Wie der Verein „Aufbruch am Arrenberg“ berichtet, trafen sich vor seinem Domizil an der Fröbelstraße Junge, Alte, Deutsche und Zugezogene, Immobilienbesitzer und Obdachlose, Pfarrer neben Moslem.
Nachbarn hatten Essen gebracht, es gab Tische auf dem Bürgersteig, DJ Dennis legte Rock’n‘ Roll auf, es wurde gegessen und geklönt. Und Haare wurden geschnitten. Denn zeitgleich fand die „Arrenberger Barbierstube“ statt.
Mario Decker, Frisör aus Leidenschaft, bot Mittellosen kostenlos seine Dienste an. Er und seine Kollegin Linda Drekovic haben, so die Mitteilung, an diesem Tag rund 40 Menschen eine neue Frisur geschenkt – und damit ein Stückchen mehr Selbstbewusstsein.
Die Aktion finde viermal im Jahr statt und passe gut zu den Aktivitäten des Vereins, der sich für mehr gesellschaftliches Miteinander einsetze. Daher mache er auch am Tag der offenen Gesellschaft mit, einer 2017 gegründeten bundesweiten Initiative.
„Die Gesellschaft ist heute so bunt wie nie“, erklärt Iris Panknin vom Vereinsvorstand . Kulturelle Heimat, Bildungsstand, Sprache und demografische Entwicklung nennt sie als Beispiele für Unterschiedlichkeit, die das nachbarschaftliche Zusammenleben heute prägen. Damit umzugehen, erfordere Austausch, Neugier, Vertrauen. Dafür stehe der Aktionstag, an dem sich bundesweit rund 30 000 Menschen beteiligt hätten. „Was für ein schöner Tag“, habe eine Besucherin am Arrenberg, frisch frisiert, mit Tränen in den Augen, gefunden.