Nach dem Jahreswechsel Facebook-Nutzer diskutieren öffentliches Feuerwerk in Leichlingen

Leichlingen. · Eine Umfrage in einer Gruppe in dem sozialen Medium zeigt: Viele wünschen sich ein zentrales Feuerwerk, das die Stadt organisiert.

Als Grund für ein möglicherweise vollständiges Verbot von Feuerwerkskörpern nennen viele Facebook-Nutzer auch den Tierschutz.

Foto: Sperrschneider/Sperschneider

Silvesterböller: ja oder nein? Jeder für sich oder alle gemeinsam? Verbot privater Feuerwerke oder freie Entscheidung jedes Leichlingers? In den sozialen Medien jagte nach Silvester eine Diskussion die andere, mal mehr, mal weniger hitzig. In einer Facebook-Gruppe wurde deshalb eine Umfrage gestartet, um das Meinungsbild zumindest in dem Teil der Bevölkerung abzufragen, die sich auf diesem Medium tummeln.

Was denn die Leichlinger davon hielten, „anstelle der vielen privaten Feuerwerke und Böllereien besser ein zentrales Feuerwerk für alle Leichlinger, quasi auf Stadt-Ebene durchzuführen“, sollte bei der Umfrage ergründet werden. Und siehe da: Hier lagen die vorne, die ganz auf Feuerwerk verzichten würden. Bis Donnerstagvormittag stimmten 122 Teilnehmer für: „Der Umwelt, dem Klima und den Tieren zuliebe bin ich für kein Feuerwerk“.

92 abstimmende Leichlinger halten zwar nichts von der Knallerei überall, fänden ein zentrales Feuerwerk der Stadt aber schön – genauso wie 46 andere, die allerdings trotzdem „lieber ihr eigenes Ding“ machen und hinterher ihren Müll wegräumen wollen.

Für ein völliges Verbot sprachen sich nur zwölf Nutzer aus

Nicht so gut kommt die Idee an, die private Knallerei Menschen, Umwelt und Tieren zuliebe zu verbieten (zwölf), sechs Teilnehmer stört sogar die Diskussion darüber: „Ich finde weder das eine noch das andere gut… das ganze Theater um Silvester nervt nur und interessiert mich nicht“, heißt es in der Abstimmungsvorgabe. Zumindest öffentlich will sich bisher niemand dazu bekennen, dass er die letzte Option favorisiert: „Ich lasse mir keine Vorschriften machen – ich knalle selbst. Um meinen Müll sollen sich andere kümmern. Dafür zahle ich schließlich Steuern.“

Wie aber steht die Stadtverwaltung zu der Idee, ein zentrales Feuerwerk zu organisieren? Auskunft gibt Bürgermeister Frank Steffes: In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sei Feuerwerk verboten. Aber: „Die Gefährdungslagen, die in einigen Städten zu einem Verbot in bestimmten Bereichen geführt haben, sind in Leichlingen sicher nicht gegeben“, betont der Verwaltungschef auf Anfrage. Es bleibe also den Bürgern überlassen, ob sie ein privates Feuerwerk abbrennen oder nicht. Zwang sei hier nicht möglich. Und weiter sagt der Stadtchef: „Würde die Stadt ein Feuerwerk abbrennen, würde dies Kosten verursachen. Ob die Bürgerschaft aber freiwillig auf ihr privates Vergnügen verzichtet, ist sehr fraglich.“

Wer den Müll verursacht, muss ihn auch wegräumen, so Steffes

Für die Hinterlassenschaften, über die seit Jahreswechsel in der Blütenstadt diskutiert wird – unter anderem hatte der Hielscher Hof viele Böllerreste auf Wiesen entdeckt, die zur Futterherstellung dienen, die Reste mussten mühsam aufgelesen werden – gelte natürlich das Verunreinigungsverbot. Das heißt: Die Leute seien grundsätzlich verpflichtet, ihren Müll sachgerecht zu entsorgen, betont Frank Steffes.