„Wenn Du mich verlässt, geh ich mit” heißt das neue Programm der vielfach mit Preisen ausgezeichneten Künstlerin. So dreht sich manches in ihren Texten um Beziehungen, nicht immer nur zwischen Mann und Frau. Es gibt etwa auch eine ganz besondere Liebeserklärung an Mütter. Diese ist zwar nicht ganz ernst gemeint, aber Tina Teubner liefert eine durchaus scharfsichtige Betrachtung dieser lebenslangen Beziehung.

Was tut eine Mutter nicht alles für ihr Kind – vor allem in der heutigen Welt, wo alles analysiert und nach einer möglichst wissenschaftlichen Lösung gesucht wird? Wie rechtfertigt eine Mutter, dass der kleine Emil sich mit nur einigen Wochen Lebenszeit noch nicht von selbst in seinem Bettchen dreht? Da muss doch Beratung her, später folgt beim kleinsten Anflug von anderem Verhalten, als es die übrigen Kinder an den Tag legen, dann die Frühförderung. Genüsslich beschreibt Tina Teubner den Wettbewerb unter Müttern.

Weiter geht es mit den vielen kleinen Dingen, für die es inzwischen probate Fachberatung gibt: Man muss sich tiefenentspannt dem Atmen hingeben. Bei Managern ist Meditation geradezu Pflichtprogramm. Für Tina Teubner ist das eine Kapitulation vor der Welt, Revolution fände sie angebrachter angesichts mancher Entwicklungen.

Ein hervorragender Begleiter ist für Tina Teubner der Pianist Ben Süverkrüp. Nicht nur musikalisch, sondern auch gesanglich und textlich begleitet er die Kabarettistin. Dabei ist er so etwas wie ein ruhender Pol im Hintergrund. Die beiden sind sehr gut aufeinander eingespielt. Vor allem wenn Teubner rasant von ihren witzigen Texten zu manchmal fast lyrischen Liedern wechselt, merkt man dies.

Insgesamt erlebten die Besucher im Forum einen Abend mit komödiantischer Hochkunst.