Peking. Isolation für China-Rückkehrer

Peking. · Die Bundesregierung will angesichts des Coronavirus Staatsangehörige zurückholen. Die WHO ruft den Gesundheitsnotstand aus.

Die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus hat mit 8100 infizierten die weltweiten Fälle bei der Sars-Pandemie  übertroffen. An dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars) waren 2002/2003 laut WHO 8096 Menschen erkrankt und 774 gestorben. Durch das neue Virus sind bisher 170 Menschen ums Leben gekommen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief am Donnerstagabend eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ aus. Damit sind konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen. Außerhalb Chinas sind in rund 20 Ländern mehr als 100 Infektionen gezählt worden. Allein in NRW gibt es derzeit drei Verdachtsfälle: einen in Unna, zwei in Siegen.

Die Bundesrepublik plant eine Rückholaktion für deutsche Staatsbürger. Wer ausgeflogen werden möchte, müsse in Deutschland zwei Wochen in Quarantäne, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Es geht um rund 90 Bundesbürger. Mitfliegen könne nur, wer symptomfrei sei. Das Flugzeug der Bundeswehr soll in Frankfurt landen.

Schon beim Flug seien Ärzte dabei, sagte René Gottschalk, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts. Nach der Landung würden die Passagiere noch an Bord „gescreent“. Wer ohne Symptome sei werde in ein „Medical Assessment Center“ gebracht: eine Halle am Flughafen, die zum temporären Gesundheitszentrum umgebaut wird. Danach werden die Reisenden zu einer Quarantäneeinrichtung gebracht. dpa