Initiative für Kinderrechte ins Grundgesetz Willich: Kampagne für Kinderrechte

Willich · Der Ortsverband des Kinderschutzbundes unterstützt das Anliegen, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. 

Mit dem Fest im Neersener Schlosspark begeistert der Willicher Kinderschutzbund viele. Der Verein sucht Ehrenamtler für weitere Aufgaben.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

. Mario Sagner, Vorsitzender des Willicher Ortsverbandes im Deutschen Kinderschutzbund, spricht von Aussichten, die ihm noch nie so gut erschienen: Seit Jahren setze sich der Kinderschutzbund bundesweit „für eine Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz ein“ – diese Forderung nun mit Hilfe der Politik tatsächlich umsetzen zu können, die sieht auch der Willicher gegeben.

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und brauchen ihre eigenen Rechte!“, unterstreicht Sagner die Haltung des Verbands in einer Pressemitteilung aus Anlass des internationalen Tages der Kinderrechte. Dass die Bundesregierung die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz grundsätzlich beschlossen hat, „sieht der Verband als historische Chance“.

Koalitionsvertrag sieht Grundgesetzänderung vor

Seit knapp 30 Jahren gilt die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in Deutschland. Seitdem wird darüber diskutiert, Kinderrechte ausdrücklich im Grundgesetz zu verankern. Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sieht eine solche Grundgesetzänderung vor. (Mehr dazu: www.bmfsfj.de)

Kinderrechte sind zum Beispiel das Recht auf Schutz vor Gewalt, das Recht auf Bildung, aber auch auf Freizeit, Ruhe und Spiel sowie das Recht auf Förderung und Beteiligung. In ihrem Koalitionsvertrag habe die Bundesregierung die Verankerung beschlossen, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll bis Ende 2019 einen konkreten Formulierungsvorschlag machen.

Sagner will auch mit seinem Willicher Ortsverband, einer von insgesamt 400 Ortsverbänden des Deutschen Kinderschutzbundes, den Prozess begleiten und „mit Aktionen und Kampagnen“ Druck aufbauen. 2019 will der Bundesverband , der 50 000 Mitglieder zählt, die Kinderrechte zum Schwerpunkt seiner Arbeit machen.

Motto Kinderrechte für das nächste Fest im Schlosspark?

Willich unterstützt das. Sagner: „Wir werden wieder unser Kinderfest im September im Neersener Schlosspark ausrichten und es eventuell unter das Motto Kinderrechte stellen. Das böte sich an.“ Über Kursangebote und Elterncafés in den Willicher Ortsteilen hinaus, ist der Ortsverband Willich seit am 1. September eine Kooperation mit der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Grundschule Im Mühlenfeld eingegangen.

Andreas Balnus, Erzieher in der OGS Mühlenfeld, ist auf 450-Euro-Basis nun auch zusätzlich zwölf Stunden im Büro des Kinderschutzbundes tätig und koordiniert die künftigen Angebote, die die Willicher in der Schule anbieten wollen. Die OGS umfasst vier Gruppen und acht Stellen.

Die Aufgaben des Vereins, dem 250 Mitlgieder angehören, von denen 25 regelmäßig aktiv mitarbeiten, sind vielfältig. So soll der Bekanntheitsgrad durch mehr Pressearbeit ausgeweitet werden, Sponsoren für die Babytaschen geworben werden.

„Wir können dies alles nur mit einem guten Team stemmen“, sagt Vorsitzender Mario Sagner. Dabei kündigt sich ein Generationswechsel im Vorstand an. „Er ist unausweichlich. Wir können dringend weitere Mitglieder und vor allem Ehrenamtler brauchen.“ Beispiel Kleiderstube Wühlmäuse: „Dort fehlt Personal.“

Wie gut das Thema „Kinderrechte ins Grundgesetz“ im Berliner Politikbetrieb und in der Arbeitsgruppe vorankommt, kann Mario Sagner aus erster Hand erfahren: Uwe Schummer, CDU-Bundestagsabgeordneter in der großen Koalition, ist Schirmherr des Neersener Kinderfestes.