Autorenlesung im Zakk Axel Hackes Mikroabenteuer

DÜSSELDORF · Erheiternde Lesung des Erfolgsautors im Düsseldorfer Zakk.

Axel Hacke

Foto: Peter Kneffel/dpa/Peter Kneffel

Axel Hacke ist Autor unzähliger Kolumnen, und er hat  knapp 30 Bücher geschrieben, oftmals Bestseller. Einige davon sehr nachdenklich und philosophisch, wie etwa sein wunderbares „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“. Aber meist geht es doch sehr heiter zu in seinen Geschichten. Und noch heiterer wird es, wenn der Autor sie selbst vorträgt. Wie jetzt im Düsseldorfer Zentrum für Aktion, Kultur und Kommunikation (Zakk). Auch wenn der Humor zuweilen ein wenig verbittert daherkommt, wenn Hacke etwa über die für alle Kulturschaffenden trüben Zeiten der Pandemie erzählt.

Er spricht von einer Autorenlesungen in einem Autokino. Die Zuhörer in 100 Autos auf einem Parkplatz vor ihm. Sein Blick und damit der Kontakt zum Publikum gerichtet auf die Autokühler, „denen jede Spontaneität abgeht“. Und wie er es zu schätzen gewusst habe, dass beim einsetzenden Regen die Scheibenwischer betätigt wurden - habe dies doch gezeigt, dass die Menschen ihn wirklich sehen wollten.

Hacke liest aus seinen Kolumnen vor, verfällt aber auch immer wieder in einen angenehmen Plauderton. Da geht es auch um seine Online-Autorenlesungen in Pandemiezeiten, mit diversen Hindernissen. Und er macht originelle Vorschläge, wie sich das Schließen von Theatern aus Infektionsschutzgründen in Zukunft vermeiden lasse. Man müsse auf der Bühne halt ohne  Konsonanten und Zischlaute auskommen, bei denen besonders viele Speicheltröpfchen abgehen. Hacke bringt köstliche Beispiele, wie sich eine „weitgehend aerosolfreie Sprache“ anhören würde. Auch könnten, so sein Vorschlag, in der nächsten Pandemie Schauspieler und lesende Autoren wie er selbst doch einfach mit dem Rücken zum Publikum sprechen. Und um noch sicherer zu gehen, sollten auch noch die Zuschauer der Bühne den Rücken kehren und durch mitgebrachte Gartenschläuche Luft von draußen einatmen.

Hacke erzählt, in einem riesigen Ohrensessel sitzend, wie enttäuschend es doch für ihn war, als die Pandemie quasi für beendet erklärt worden sei. „So ,en passant‘, das hat mich wirklich überrascht.“ Keine Zeremonie des Bundespräsidenten habe es gegeben, nicht einmal habe der Gesundheitsminister irgendein symbolisches Band durchgeschnitten. Stattdessen habe dieser ein Interview gegeben: Er glaube, es sei jetzt vorbei, so die Botschaft. „Das fand ich wahnsinnig banal.“

Zur großen Erheiterung des Publikums liest Hacke mehrere Kolumnen vor, die er seit vielen Jahren im Magazin der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht. Oder, wie er es augezwinkernd ausdrückt, „das Magazin ist um meine Kolumne herum“. Und dann liest er zwei Kapitel aus seinem Buch „Ein Haus für viele Sommer“, in dem es um sein Feriendomizil auf Elba geht. Um die liebenswerte einheimische Nachbarschaft dort und und die „Mikroabenteuer“, die er dort erlebt. Ein schönes Wort für kleine Alltagserlebnisse. All das mit viel Liebe zu den Menschen und Wortwitz. Hacke zu lesen ist amüsant. Hacke zuzuhören aber auch.