Bus und Bahn in Düsseldorf Die Rheinbahn hat wieder mehr Fahrgäste

Düsseldorf · Das Verkehrsunternehmen erholt sich nach und nach von der Corona-Krise. Das Neun-Euro-Ticket hat zwar mehr Fahrgäste gebracht, aber ein Loch in die Kasse gerissen.

Die Zahl der Fahrgäste in Bahnen und Bussen der Rheinbahn sind auf dem Weg zum Vor-Corona-Niveau.

Foto: dpa/Martin Gerten

Die Rheinbahn erholt sich langsam von den Folgen der Corona-Pandemie: Im vergangenen Jahr waren wieder mehr Gäste mit Bus und Bahn in Düsseldorf unterwegs. Zuletzt (Stand: November) lag die Auslastung über alle Linien bei mehr als 80 Prozent im Vergleich zum sehr starken Vor-Corona-Monat Januar 2020. Damit liege man auf einem vergleichbaren Niveau wie andere Nahverkehrsunternehmen, teilte ein Rheinbahn-Sprecher mit. Auch bei den Abonnements verzeichnet das Unternehmen mittlerweile wieder eine „signifikante Erholung“, heißt es.

Die Pandemie hatte das Verkehrsunternehmen hart getroffen, 35 000 Kunden kündigten in den zwei Jahren ihre Abos, die Höhe der Einnahmen durch Tickets sank um rund 50 Millionen Euro. Mit den gelockerten Corona-Regeln habe sich das öffentliche Leben im vergangenen Jahr wieder normalisiert – und damit auch die Prognose bei der Rheinbahn. Genaue Zahlen werde das Unternehmen aber erst mit Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2022 nennen können, die erfahrungsgemäß im Mai oder Juni vorgestellt werden.

Einen Anteil an der gestiegenen Zahl der Fahrgäste dürfte das Neun-Euro-Ticket gebracht haben. Insgesamt hat die Rheinbahn in den drei Monaten 644 644 der Tickets verkauft. Für die Finanzen war das Sonderticket aber nicht von Vorteil, es hat ein Loch in die Kasse der Rheinbahn gerissen. Nach dem zweiten Quartal prognostizierte die Stadttochter ihr Jahresergebnis mit einem Defizit von 182 Millionen Euro. Das waren noch einmal 40 Millionen Euro mehr, als ohnehin geplant.

Für dieses Jahr rechnet die Rheinbahn mit einem weiteren Anstieg der Fahrgäste – vorausgesetzt neue Corona-Einschänkungen bleiben aus. Zudem plant das Unternehmen eine große Umstellung des Fahrplans, den sogenannten Rheintakt. Fahrgäste sollen so Zeit beim Umstieg sparen und seltener unter Verspätungen leiden. Die Stadttochter erhofft sich davon ein attraktiveres Angebot und damit mehr Kunden.

Voraussichtlich ab April wird für Bus- und Bahn-Kunden auch das 49-Euro-Ticket eine Rolle spielen, das deutlich günstiger ist als die bisherigen Abos und deutschlandweit gilt. Die Tickets der Abo-Kunden werden wie beim Neun-Euro-Ticket automatisch umgestellt, teilt der Rheinbahn-Sprecher mit. In ein finanzielles Loch sollte das neue Ticket die Rheinbahn nicht stürzen: Mögliche Mehrkosten werden im ersten Jahr von Bund und Land übernommen.