Erinnerungen am ersten Todestag von Günter Grass
Lübeck (dpa) - Mit Lesungen und Vorträgen haben am Mittwoch im Lübecker Günter-Grass-Haus Freunde und Weggefährten an den vor einem Jahr gestorbenen Literaturnobelpreisträger erinnert. Diese Veranstaltung sei ein Experiment, sagte der Leiter des Grass-Hauses, Jörg-Philipp Thomsa, zur Begrüßung.
Bei der Langen Nacht für Günter Grass sollten nur Menschen zu Wort kommen, die Grass wirklich gekannt haben und die wirklich was zu sagen hätten, sagte er. Die Veranstaltung soll künftig in jedem Jahr am Todestag von Grass stattfinden. Der Schriftsteller, Grafiker und Bildhauer starb am 13. April 2015 in einem Lübecker Krankenhaus.
In der Langen Nacht schilderte unter anderem die 93 Jahre alte Theaterverlegerin Maria Sommer vor rund 100 Zuhörern, wie sie 1956 Grass und seine Versuche kennenlernte, Bühnenstücke zu schreiben. Seine große Stärke seien Romane gewesen, die heute auch in Bühnenfassungen Erfolge feierten, sagte sie.
Insgesamt beleuchteten neun Weggefährten die verschiedenen Facetten von Grass, etwa den Lyriker, den Romancier und den politisch engagieren Bürger.