Fürs Publikum Frankfurter Buchmesse will attraktiver werden
Frankfurt/Main (dpa) - Mit mehr Starautoren will die Frankfurter Buchmesse noch stärker den Normalbesucher ansprechen. Das Publikumswochenende am 14./15. Oktober soll mit mehr literarischer Prominenz gestärkt werden, kündigte Buchmesse-Chef Juergen Boos am Dienstag in Frankfurt an.
In diesem Jahr soll Bestsellerautor Dan Brown aus den USA beim einzigen Auftritt in Deutschland vor fast 2000 Gästen über seinen neuen Thriller („Origin“) sprechen.
Die weltgrößte Bücherschau will mit rund 7000 Ausstellern aus über 100 Ländern wieder an das Vorjahresniveau anknüpfen. Insgesamt werden zur fünftägigen Messe - die ersten drei Tage sind dem Fachpublikum vorbehalten - rund 300 000 Besucher erwartet. Rund 1000 Schriftsteller und viele schreibende Prominente haben sich angesagt. Neben Brown gehören dazu unter anderem Margaret Atwood, Ken Follett, Paula Hawkins, Udo Lindenberg, Sebastian Fitzek oder Michel Houellebecq.
Die Messe steht dieses Jahr ganz im Zeichen Frankreichs. Der Ehrengast will in Frankfurt den gesamten französischen Sprachraum vorstellen. Rund 180 französisch schreibende Autoren aus der ganzen Welt kommen nach Frankfurt. Deutsche Verlage legen mehr als 550 Neuerscheinungen aus dem Französischen vor.
Geschäftlich wird die Messe vom digitalen Wandel in der Branche beherrscht. Auf einem speziellen Areal („The Arts+“) sollen erneut die Querverbindungen der Buchbranche zur Kultur- und Kreativwirtschaft getestet werden. Ein Künstlerkollektiv will einen Roboter vorstellen.
Auch die globalen Konflikte um die Meinungsfreiheit wie etwa in der Türkei sollen wichtiges Thema in Frankfurt sein. Die Messe widersprach zugleich einem Bericht, dass Neonazis Auftritte planten. Dazu sei nichts bekannt, hieß es. Die „Frankfurter Rundschau“ hatte am Dienstag berichtet, dass es bei der rechtsextremen Allianz „Europa Terra Nostra“ entsprechende Pläne gebe.
Die Messe bestätigte aber, dass der dem identitären Spektrum nahestehende Verlag Antaios dieses Jahr einen Stand angemietet habe. Man könne Verlage - „egal ob links oder rechts“ - nicht von der Bücherschau ausschließen, sagte dazu Boos.