Musical Alexander Klaws kehrt als Tarzan zurück
Ab Herbst wird der Musical-Star in Oberhausen zusehen sein.
Oberhausen. „Dir gehört mein Herz“, singt Tarzan und blickt Jane tief in die Augen. Da prallen zwei Welten aufeinander, zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zwei Herzen, die sich miteinander verbinden. Die Welt von Tarzan, des Dschungel-Helden, des Abenteuers, der Wildnis und die Welt der zivilisierten Jane. Abenteuer, Herkunft und Familie - Das sind die zentralen Themen des Musicals „Tarzan“, wie es ab November in Oberhausen zu sehen sein wird. Alexander Klaws kehrt in seine Rolle als Tarzan zurück und gleichzeitig in seine Heimat, da er ursprünglich aus Münster stammt. Die Musicalfans wird das erfreuen. Bereits 2010 feierte Klaws sein Debut als Dschungelheld und kam gut an. Entdeckt wurde er als Gesangstalent bei Deutschland sucht den Superstar im Jahr 2003.
Nach der ersten Tarzan-Phase war er unter anderem bei Let’s Dance zu sehen. „Jetzt muss ich aber wieder härter trainieren“, sagt er. Fünf Mal die Woche geht es für drei Stunden ins Fitnesstudio. Tarzan braucht einen trainierten Körper, viele Muskeln um Jane zu retten. Tessa Sunniva van Tol wird als Jane an seiner Seite zu sehen sein. „Als ich erfuhr, dass ich Jane singen darf, war ich gerade im Supermarkt“, sagt sie und lacht. Die Niederländerin sang zuvor die „Arielle“ in Amsterdam. „Tarzan, Arielle und König der Löwen sind meine Lieblingsgeschichten von Disney“, sagt sie. Die Musik für das Musical Tarzan komponierte Phil Collins. Songs wie „Dir gehört mein Herz“ hat er sogar selbst in fünf verschiedenen Sprachen gesungen. Romantisch und ein bisschen schmalzig, genau das was die Herzen der Musicalfans erfreut. Tessa Sunniva van Tol kann die Klänge gut ausfüllen. Seit sie sieben Jahre alt ist, nimmt sie Gesangsunterricht, übt jeden Tag mindestens eine Stunde. Und das hört man auch — Sie überzeugt mit einer warmen, leichten Stimme, bringt das Publikum mit ihrem Vibrato zum Dahinschmelzen. Für Alexander Klaws ist sie bereits die fünfte Jane. „Aber jede war anders“, sagt er.
Obwohl jede Jane anders war, änderte sich bisher nur wenig an der Inszenierung. Für Oberhausen hat sich Regisseur Bob Crowley aber etwas ganz Neues einfallen lassen. In Hamburg und Stuttgart bestand das Bühnenbild hauptsächlich aus grünen Lianen, jene Dschungelpflanzen mit denen Tarzan seine berühmten Schwünge durch die Luft macht.
In Oberhausen soll sich der ganze Zuschauersaal in einen Urwald verwandeln, durch neue Pflanzengewächse, die die alten ergänzen, Blumen, Farben und viele Lichteffekte. Mondschein durch das Dickicht, Affen sollen über den Zuschauern durch die Luft fliegen, Jane und Tarzan über sie hinwegschweben. Allein Tarzan verbringt 50 Prozent des Musicals in der Luft. Alexander Klaws und die anderen Darsteller bekommen dafür ein spezielles Flugtraining. Das Equipment ähnelt dabei dem aus dem Bergbau: Hebetechnik mit Karabinerhaken und Bungee-Seilen. „Mit dem Seil als Liane zu schwingen tut weh, aber gehört zu Tarzan einfach dazu“, sagt der neue alte Tarzan. Er weiß ja wovon der spricht. Ab September wird in Oberhausen mit dem Umbau für die neue Inszenierung begonnen. Für den gesamten Umbau rechnen die Betreiber mit Kosten eines zweistelligen Millionenbetrags. Viel verlangt für den Liebestraum von Tarzan und Jane. „Aber es wird sich lohnen“, sagt Alexander Klaws und freut sich. „Tarzan ist einfach die beste Geschichte überhaupt.“