Premiere Bowie-Musical „Lazarus“ in Düsseldorf gefeiert

Düsseldorf (dpa) - Rund zwei Jahre nach dem Tod von David Bowie ist „Lazarus“, das einzige Musical des Popstars, bei der Erstaufführung umjubelt worden.

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Nach New York und London wurde das zweistündige Musical mit Welthits wie „Life on Mars“, „Heroes“ und „Absolute Beginners“ am Samstag im Düsseldorfer Schauspielhaus mit langem Applaus gefeiert.

Die Premiere war überschattet von Vorwürfen gegen den Regisseur Matthias Hartmann, der 2014 wegen eines Finanzskandals als Intendant des Wiener Burgtheaters entlassen wurde. Am Samstag war ein offener Brief ehemaliger Mitarbeiter der „Burg“ veröffentlicht worden. Sie werfen Hartmann darin vor, während seiner Intendanz eine „Atmosphäre der Angst“ geschaffen zu haben.

Hartmann sprach von einem „gezielten Angriff“ auf die Premiere des in Deutschland und Österreich von einem großen Medienecho begleiteten Bowie-Musicals.

Unter Hartmanns Regie wird aus „Lazarus“ ein bildmächtiges Gesamtkunstwerk, getragen von künstlerisch verfremdeten Projektionen des Bühnengeschehens auf große Leinwände. Bowie hatte das Musical kurz vor seinem Tod zusammen mit dem irischen Dramatiker Enda Walsh geschrieben. Mit Figuren, die sich zwischen Realität und wahnhafter Einbildung bewegen, ist „Lazarus“ ein poetisches Rätsel über den Weg in den Tod.

Die Handlung knüpft an das Ende des Films „Der Mann, der vom Himmel fiel“ (1976) an, in dem Bowie die Hauptrolle des Außerirdischen Thomas Newton gespielt hatte. Die Musical-Rolle des Newton, der „weder sterben noch verschwinden“ kann, spielt der norwegische Performer Hans Petter Dahl. Er sieht Bowie zwar verblüffend ähnlich, erstarrt aber über weite Strecken in seiner Performance-Gestik.