Philharmonie Essen: Intendantenstreit - Berthold Beitz setzt sich für Kaufmann ein
Philharmonie Essen: Der gefeuerte Intendant erhält Fürsprecher.
Essen. Zwei prominente Persönlichkeiten verstärken das Kuratorium der Philharmonie Essen: Berthold Beitz (95), der Vorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, übernimmt den Ehrenvorsitz im Kuratorium. Ergänzt wird das Gremium zusätzlich durch Dagmar Sikorski-Großmann, die mit Axel Sikorski die Internationalen Musikverlage Hans Sikorski leitet, eine Unternehmensgruppe mit 18 Verlagen. Mit der Kultur in Essen ist Dagmar Sikorski-Großmann auch über Ihren Ehemann Jürgen Großmann, den Vorstandsvorsitzenden der RWE AG, verbunden.
Das Kuratorium war vor kurzem auf Initiative von Matthias Mitscherlich, dem Vorstands-vorsitzenden der MAN Ferrostaal, gegründet worden. Sieben Essener Unternehmen und ein Privatmann hatten sich der Initiative im ersten Schritt angeschlossen. Ziel des Kuratoriums ist es, das Konzerthaus zu begleiten und dafür Sorge zu tragen, dass die Philharmonie weiter erfolgreich arbeiten kann.
Eine wichtige Rolle für den Erfolg des Konzerthauses nehme der Intendant Michael Kaufmann ein, erklärte Beitz. Kaufmann musste jedoch vor wenigen Tagen die fristlose Kündigung entgegennehmen. Beitz unterstrich dessen "herausragende Arbeit" und plädiert dafür, die Entscheidung zu überdenken: "Ich würde es begrüßen, wenn Herr Kaufmann bleibt."
Mitscherlich schlug vor, die Philharmonie aus dem Verbund der Essener Theater- und Opernhäuser zu lösen. In eine eigenständige Betriebsstruktur der Philharmonie könne sich dann auch die Wirtschaft einbringen. Die jetzige Situation schade dem Ansehen der Stadt und müsse schleunigst behoben werden, forderte Mitscherlich.