Animation: Bruchlandung in Afrika

Der zweite Teil von „Madagascar“ überzeugt durch witzige Nebenfiguren und anspielungsreiche Gags.

Düsseldorf. "I like to move it, move it": Der Partysound aus dem Erfolgshit "Madagascar" (2005) erfüllt auch die ersten Minuten der Fortsetzung. Nachdem die New Yorker Zootiere bei ihrer Flucht auf Madagascar gelandet sind, zieht es sie nun wieder heim in die Zivilisation.

Ein altes Flugzeug soll dank riesiger Schleuder in die richtige Bahn gen USA gelenkt werden. Und los geht es in ein neues Abenteuer, das Alex, den Löwen, Marty, das Zebra, Melman, die Giraffe, und Gloria, die Nilpferddame, natürlich wieder nicht dorthin katapultiert, wo sie eigentlich hinwollen. Diesmal landen sie in Afrika - und die Macher garantieren einen Erfolgshit zur Vorweihnachtszeit.

Die Familienkomödie "Madagascar" spielte 2005 über 500000 Millionen Dollar ein. Eine Fortsetzung war also absehbar, angeblich stehen schon die Verträge für den dritten Teil. Aber der Filmcrew ist tatsächlich eine frische, witzige, liebenswerte und anspielungsreiche Fortsetzung gelungen. Sie recyceln die guten Ideen aus dem ersten Teil mit viel Musik und fügen gekonnt neue, originelle Nebenfiguren ein.

Neben den New Yorker Zootieren mit ihren teils neurotischen Ticks darf natürlich auch der großartige Lemuren-König Julien mit dem köstlichen Akzent nicht fehlen. Mit Maurice, den Schimpansen und den Pinguinen landen sie unverhofft in einem afrikanischen Tierreservat, wo ganz zufällig Löwe Alex ursprünglich herkommt.

Das Aufeinandertreffen der Stadtneurotiker mit ihren wilden Artgenossen führt wie schon in Teil eins zu ironischen Konfrontationen zwischen Zivilisation und Natur. Zebra Marty stürzt in eine Identitätskrise, weil er merkt, dass alle Zebras die gleichen Streifen haben wie er. Giraffenmann Melman, ein Hypochonder durch und durch, übt sich als Medizinmann und schmachtet weiterhin Nilpferddame Gloria an, die sich lieber mit Flusspferdmacho Moto Moto im Sprudelbad vergnügt.

Löwe Alex soll in die Fußstapfen seines Vaters, des Rudelführers, treten, aber weiß gar nicht, wie er den Kontrahenten besiegen soll. Er kann nur tanzen, nicht aber kämpfen. Die anarchistischen Pinguine planen derweil einen neuen Fluchtplan und überfallen heimtückisch Safarijeeps von Touristen.

Darunter ist auch jene kämpferische alte Lady, die schon Alex in New York gezeigt hat, was man mit bösen Miezekatzen macht. Ihre Wehrhaftigkeit muss sie in Afrika noch einige Male unter Beweis stellen - einer der vielen köstlichen Einfälle der Drehbuchschreiber.

Dabei bedienen die Gags mal die Erwachsenen, mal die Kinder. Wohl eher für die Älteren spicken die Regisseure Eric Darnell und Tom McGrath, die auch schon den ersten Teil verantworteten, ihre Geschichte mit Filmzitaten aus "Der Flug des Phoenix", "Lawrence von Arabien", "West Side Story" oder "Indiana Jones".

Die prominenten deutschen Sprecher, u.a. Jan Josef Liefers als Alex, Bastian Pastewka als Melman und die Fantastischen Vier als die Pinguine, passen gut zu den Figuren, auch wenn diese in Mimik und Gestik häufig an ihre Originalstimmen (etwa Ben Stiller als Alex, Chris Rock als Marty) erinnern.