„Ausente“ gewinnt Teddy Award bei Berlinale
Berlin (dpa) - Das argentinische Melodram „Ausente“ von Marco Berger ist bei der 25. Ausgabe des Teddy Awards als bester Spielfilm ausgezeichnet worden. Damit werden bei der Berlinale Filme geehrt, die sich auf besondere Weise mit schwulen oder lesbischen Themen befassen.
„Ausente“ lief beim Festival in der Sektion Forum. Es geht darin um einen Jungen, der einen Lehrer verführt.
Der südafrikanische Aidsaktivist Pieter-Dirk Uys bekam bei der Jubiläumsgala im alten Flughafen von Berlin-Tempelhof einen Teddy für sein Lebenswerk. Zu den Gästen gehörten das Künstlerduo Pierre et Gilles, Berlinale-Chef Dieter Kosslick und Berlins Regierungschef Klaus Wowereit. Auch die Berliner Spitzenkandidatin der Grünen, Renate Künast, war am Freitagabend dabei; sie posierte wie andere Gäste auf dem roten Teppich neben Kellnern mit nackten Oberkörpern.
Romy Haag rockte in der Show zu David Bowies „Helden“. Altist Jochen Kowalski sang Händel. Es gab neben Musik, Tanz und Kabarett auch politische Botschaften. Regisseur Rosa von Praunheim schimpfte über den Papst und rief den Saal dazu auf, lautstark gegen die Schwulenverfolgung in Uganda zu protestieren.
Der Film „Tomboy“, der von einem Mädchen handelt, das sich als Jungen ausgibt, erhielt von der Jury einen Sonderpreis. Teddy-Chef Wieland Speck hob hervor, dass es in den Filmen auch um eine Abkehr von der alten Geschlechtertrennung geht. Das Männliche und das Weibliche seien Extreme, sagte Speck. „Und die Menschlichkeit passiert dazwischen.“
Pieter-Dirk Uys trat in seiner Paraderolle auf, als „Evita Bezuidenhout“ verkleidet, eine selbsternannte Politaktivistin. Er riss bitterböse Witze über Geschichte und Politik - bis hin zu einer kleinen Anspielung auf die Diskussion um Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit.