Drama: "Die Fremde in dir" - Psychogramm einer Rächerin

Jodie Foster spielt eine New Yorkerin, die gnadenlos zurückschlägt.

<strong>Düsseldorf. Nichts ist mehr, wie es war. Dieser Satz schwebt seit dem 11. September über New York wie ein Menetekel, das nicht erlöschen will. Radiomoderatorin Erica Baines (Jodie Foster) hat ihren Big Apple allerdings noch lange nicht aufgegeben. Mit dem Aufnahmegerät streift sie durch die Stadt, schneidet mal lautere, mal leisere Gespräche der Einwohner mit, manchmal auch einfach nur die quietschenden Bremsen der U-Bahn, wenn sie an der Haltestelle zum Stehen kommt. Diese Alltagsschnipsel versendet sie als urbanen Soundtrack, kommentiert mit liebe- wie auch ehrfurchtsvoller Stimme. Doch das Urvertrauen in ihren Lebensmittelpunkt wird innerhalb weniger Minuten zerstört. Im Central Park lauern Erica und ihrem Verlobten David (Naveen Andrews) Stadtstreicher auf, die zudringlich werden. Als ihr Freund sich wehren will, beginnt die Bande, mit Leitungsrohren auf das Paar einzuschlagen. Erica überlebt schwer verletzt. Als sie nach zwei Wochen aus dem Koma erwacht, erfährt sie, dass David bereits beerdigt wurde. Plötzlich ist auch für Erica nichts mehr, wie es war. Zwischen Trauerarbeit in der ehemals gemeinsamen Wohnung und Pflichterfüllung im Sender gerät ihr seelisches Gleichgewicht außer Kontrolle. Freunde, die sie ablenken wollen, machen sie wütend. Menschen, die an ihr vorbeihetzen, um ihren Bus zu erreichen, versetzen sie in Panik. "Ich will nicht verschwinden", fleht sie ihre Chefin (Mary Steenburgen) an, als die für sie eine ausgedehnte Zwangspause erwirken will.

Erlösung vor ihren Ängsten sucht sie in einem Revolver. Als sie Zeugin eines Supermarktraubes wird, benutzt sie die Waffe - noch in Notwehr. Doch bereits bei ihrer nächsten Begegnung mit gewaltbereiten Jugendlichen schießt sie übers Ziel hinaus. Und fasst den Entschluss, ihren Freund zu rächen.