In „Von Löwen und Lämmern“: Moral in Zeiten des Krieges

In seinem neuen Film hinterfragt Robert Redford die Politik der USA. Doch die Rededuelle geraten ihm zu hölzern.

Löwen, die von Lämmern in den Tod geführt werden. Die gab es schon im Ersten Weltkrieg, und nun auch im Irakkrieg. Zwei junge US-Studenten, ein Latino, ein Schwarzer, melden sich freiwillig, weil sie an ihr Land und die Mission glauben. Sie landen in Afghanistan und werden dort Teil einer neuen Offensive in den Bergen. Doch alles läuft schief, und sie geraten hinter feindliche Linien. Es gibt keinen Ausweg. Denn der Krieg hat seine eigenen Regeln, die man ihnen aber an der Uni nicht beigebracht hat. Das Schicksal der beiden Soldaten ist nur einer von drei Erzählsträngen des neuen Films von Robert Redford "Von Löwen und Lämmern". In einem zweiten interviewt eine erfahrene linksliberale Journalistin (Meryl Streep) den aufstrebenden konservativen Senator Irving (Tom Cruise). Der medienerprobte Politiker sucht seine Chance, durch sie die neue militärische Geheimmission in Afghanistan geschickt öffentlich zu machen. Es entwickelt sich ein pfiffiges Katz- und Mausspiel über die Macht der Medien, über Sinn und Unsinn der Militäroffensive und die Ambivalenz unserer Zeit nach 9/11.Die Journalistin durchschaut die Absicht des Senators und will sich nicht instrumentalisieren lassen. Ob sie dem Druck ihres Chefredakteurs allerdings stand hält, lässt der Film offen. <h3 style="text-align: center;" align="center">"Wofür lebst Du? Wofür stirbst Du?" lauten die zentralen Fragen

In dem dritten Teil spielt Redford selbst einen linken Soziologieprofessor, der einen begabten, aber apolitischen und undisziplinierten Studenten zu überzeugen versucht, Verantwortung für sein Leben und die Gesellschaft zu übernehmen. Alle drei Teile berühren sich inhaltlich, haben aber direkt nichts miteinander zu tun.