Kinderfilm "Lippels Traum": Hier gehen alle Träume in Erfüllung
Die Phantasiegeschichte nach dem Buch von Paul Maar entführt in eine Zauberwelt.
Düsseldorf. "Lippels Traum" hat alles, was ein Kinderfilm braucht: Einen jungen Helden, der mit zwei Freunden und einem Hund Abenteuer besteht, und einen bösen Widersacher, der den Dreien das Leben schwer macht. Vor allem aber lädt der Film Kinder ein, die Phantasie spielen zu lassen und zu träumen.
Die Geschichte nach dem gleichnamigen Buch von Paul Maar handelt von Philipp, genannt Lippel (Karl Alexander Seidel). Während sein Vater, Starkoch Otto Mattenheim (Moritz Bleibtreu), auf einer Geschäftsreise in New York ist, passt die neue Haushälterin Frau Jakob (Anke Engelke) auf Lippel auf. Doch die entpuppt sich als ein Albtraum: Sie ist kleinkariert und gemein.
Neben vielen Bosheiten, mit denen sie dem Jungen das Leben schwer macht, nimmt sie ihm auch noch sein Buch "Geschichten aus 1001 Nacht" ab. Doch in seinen Träumen lebt Lippel die Geschichte weiter - und baut seinen Alltag und die Personen aus seinem Leben in Passau in seine Traumwelt im Orient ein.
Zusammen mit seinen neuen Schulfreunden Arslan und Hamide besteht Lippel die Abenteuer im Orient und schafft es, dass sich nicht nur in seinem Traum alles zum Guten wendet. Der fiese Kinderschreck Frau Jakob, den Anke Engelke sehr glaubhaft verkörpert, verschwindet, und Vater Otto bändelt mit seiner Arbeitskollegin Serafina (Christiane Paul) an. "So habe ich es mir erträumt", sagt Lippel am Ende.
Der Film von Regisseur Lars Büchel braucht etwas Zeit, um den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Erst als Lippels Traumwelt im Orient zum Hauptgeschehen wird, entfalten die Geschichte und die orientalische Welt ihren Zauber. Unterstützt wird dies nicht nur durch die überzeugenden Schauspieler (wie etwa Uwe Ochsenknecht als unfreundlicher Wirt), sondern auch durch die Filmmusik von Konstantin Wecker.
Der Kinderfilm, der von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden einstimmig mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet wurde, besticht neben seiner verträumten und fantastischen Geschichte auch durch Humor: Wenn Lippel im Orient die Menschen mit einer Zauberfackel fasziniert, deren glühend heißes Feuer er berühren kann, ohne sich zu verbrennen.
Mit dem Zauberwort "Osram" wird das Feuer des magischen Utensils entfacht, eine Taschenlampe, die Lippel aus der realen Welt in seinen Traum mitgenommen hat.
Wertung: vier von fünf Punkten