"No Country For Old Men": Hoffnung? Gibt’s nicht!

Mit „No Country For Old Men“ entwerfen die Gebrüder Coen ein trostloses Bild ihrer Heimat USA. Vier Oscars gab’s dafür.

Düsseldorf. Der Typ, der gerade verhaftet wurde, ist der Tod. Nur weiß der Hilfssheriff das nicht, denn Anton Chigurh (Javier Bardem) ist ein Meister der Zurückhaltung. Er schlägt zu, wenn man am wenigsten damit rechnet.

Der manische Killer, der ihn bringt, ist ein wahres Monstrum, grobschlächtig und unberechenbar. Jeder, der seinen Weg kreuzt, wird seinen prüfenden Blicken unterzogen, über das Schicksal entscheidet die Münze. "Kopf oder Zahl?", fragt Chigurh so lange, bis er eine Antwort bekommt. Ist sie falsch, schießt er seinem Opfer mit einem Bolzenschussgerät in den Schädel. Sauerstoff, der Leben nimmt.

Der Roman, den die Coens für ihr minimalistisches Kammerspiel auf weiter Flur adaptierten, stammt von Cormac McCarthy. Es ist ein niederschmetterndes Bild, das er darin zeichnet, zeitlich verortet zu Beginn der 80er, als der Krieg in Vietnam erst wenige Jahre zurück liegt und seine Verlierer, Veteranen wie Moss, kein Rechtssystem mehr anerkennen. Er sucht das schnelle Geld. Dass er sich für dessen Erhalt noch mehr ins Zeug legen muss, als er es mit ehrlicher Arbeit hätte tun müssen, merkt er erst, als es zu spät ist.