Düsseldorf. Irgendwann muss man es wohl leid sein, alles richtig zu machen: Oscars für "Boys Don’t Cry" und "Million Dollar Baby", stilsichere Rollenwahl, mitreißende Darstellungskraft. Aber offensichtlich hat Hilary Swank keinen Bock mehr auf Kritikerlob und Preisregen. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie nach dem triefigen Wohlfühl-Drama "Freedom Writers" jetzt auch noch einen Okkult-Thriller der denkbar dümmlichsten Art abliefert. In "The Reaping" kämpft die herbe Schönheit gegen die "Vorboten der Apokalypse", so der deutsche Untertitel. Als die zur Wissenschaft bekehrte ehemalige Geistliche Katherine soll sie in einer kleinen Südstaatengemeinde ohne Highway-Anschluss und Handyempfang eine Aneinanderreihung makaberer Phänomene untersuchen. Im Fluss schwimmt Blut, die Rinderherden erliegen einer Seuche, vom Himmel regnet es Frösche. Klingt verdächtig nach den zehn biblischen Plagen. Und richtig: Kurz bevor das Dorf, ein Biotop an Einzelkindern, den kollektiven Erstgeborenen-Tod stirbt, soll lieber die kleine Loren ins Gras beißen. Für die Bewohner ist sie der Ursprung allen Übels, weil sie daneben stand, als das erste Opfer das Zeitliche segnete. Katherine, seit dem Ritualmord an Mann und Tochter vom Glauben abgefallen, sucht dagegen streng wissenschaftliche Antworten, muss aber schnell feststellen, dass zwischen Himmel und Erde, namentlich in Hollywood, nichts unmöglich ist. Mühsam schleppt sich die konstruierte Geschichte durch uninspirierte Pyrotechnik und vorhersehbare Schockmomente. Als elfte Plage wäre der Schmu durchaus tauglich. (WZ-Wertung: 2 von 5 Sternen) DATEN und FAKTEN