Romanze: Bikini trifft Bermuda-Shorts

Matthew McConaughey und Kate Hudson reaktivieren in „Ein Schatz zum Verlieben“ ihre Leinwand-Hassliebe.

Von Chemie ist oft die Rede, wenn es um die wiederkehrende Paarung namhafter Filmstars geht. Dass sie einfach stimme, die Chemie. Dass da die Funken sprühen, die Elemente knisternde Verbindungen eingehen, das Periodensystem ins Wanken gerät, eben das ganze Repertoire mittelprächtiger Wortwitze, das dann gerne bemüht wird.

Beispiele gibt’s en masse: Ginger Rogers und Fred Astaire, Jack Lemmon und Walter Matthau, Miss Piggy und Kermit. Allerdings ist die Erfahrung, dass es sie einst gab, die großen Leinwandpaare, keine Regel, die die Ausnahme verhindert. Julia Roberts und Richard Gere beispielsweise, das Dreamteam aus "Pretty Woman" (1990), hätten ihren zweiten Ausflug ins romantische Fach ("Die Braut, die sich nicht traut", 1999) lieber gelassen.

Und auch die Symbiose aus Kate Hudson und Matthew McConaughey, die sich in "Wie werde ich ihn los in zehn Tagen?" (2002) umturtelten, wäre besser einmalig geblieben. Dummerweise war die Komödie ein kommerzieller Erfolg. Das muss sich doch wiederholen lassen, sagte sich das produzierende Studio Warner. Die Story von "Ein Schatz zum Verlieben, der uns nun in Haus steht, ist da weitgehend wurscht.

Trotzdem sei sie kurz umrissen: Finn (McConaughey) ist ein kerniger Abenteurer, der gerne oben ohne rumrennt, weil er sich’s leisten kann. Tess (Hudson) wiederum ist seine Ex-Frau in spe, der das ach so pfiffige Gehabe ihres Noch-Gatten ziemlich auf den Senkel geht.

Seit Jahren ist er davon besessen, einen vergessenen Schatz in den Fluten der Karibik zu heben. Die Ersparnisse des Pärchens sind weg, die besten Jahre an eine Legende verschwendet, bis Finn beim Tauchen auf einen wichtigen Hinweis stößt - und darüber glatt den Scheidungstermin verpasst.

Sein früherer Mentor Moe (Ray Winstone) sowie Gangsterkarikatur Bigg Bunny (Kevin Hart) wittern die Chance, die seit langer Zeit offenen Darlehen bei Finn eintreiben zu können. Finn wiederum hat auf der Yacht von Tess’ Arbeitgeber Honeycutt (Donald Sutherland) angeheuert. Mit dem Versprechen, ihm das große Abenteuer zu bieten, überzeugt er den gelangweilten Tycoon, ihn finanziell auszuhalten.

Klingt doch gar nicht so schlimm? Ist es auch nicht. Abgesehen von der Tatsache, dass man diesen Film auch mit sieben Pina Colada intus nebenbei an der Hotelbar schauen könnte, ohne jemals das Gefühl zu erhalten, etwas verpasst zu haben. Und das, obwohl der Plot aus lauter losen Enden besteht, die immer dann, wenn’s passen muss, unvermittelt zueinander führen.

Schnell merkt man: Hier wurde ein wackeliges Starvehikel zusammengeschraubt, das als beliebiger Hintergrund für sein erprobtes, durchaus adrettes und tatsächlich harmonierendes Darsteller-Duo dienen soll. Bleibt die Erkenntnis: Chemie funktioniert unabhängig vom Umfeld. Nur will das eigentlich keiner wissen.

(WZ-Wertung: 2 von 5 Sternen)