Dann fährt Detective Tom Ludlow miniwodkaflaschenleerend zu einem nächtlichen Waffendeal mit einer koreanischen Gang, die ihn nach einem Wortwechsel zusammenschlägt. Später folgt er ihnen, schießt einen nach dem anderen in einem effektvoll blutigen Kugelhagel über den Haufen und arrangiert das Schlachtfeld zu seinen Gunsten.

Zunächst sieht es in "Street Kings" so aus, als ob der verbitterte Cop der Held des Tages ist, weil er zwei asiatische Mädchen befreit hat. Doch durch Andeutungen seines Ex-Partners (Terry Crews) ist er sehr zum Unwillen seines Chefs (ein übertrieben agierender Forest Whitaker) in das Visier des undurchsichtigen "Internal Affairs"-Ermittlers Biggs (Hugh Laurie) geraten.

Als Washinton bei einem vermeintlichen Überfall von maskierten Räubern erschossen wird, macht sich Ludlow auf eigene Faust mit einem jungen Nachwuchs-Cop (Chris Evans) auf die Suche nach den Killern.

Dass sich düstere Abgründe hinter der Affäre verbergen, ist von Beginn an klar. Schließlich stammt die Vorlage von James Ellroy ("L.A.Confidential"), dessen bevorzugtes Thema das bis auf die Knochen verdorbene, korrupte Milieu der Gesetzeshüter von LA ist. In einer durch und durch schlechten Welt kann man nur überleben, wenn man ebenso rücksichtslos vorgeht.

Dieser zynischen Botschaft hat der grimmige Film von David Ayer (Drehbuchautor von "Training Day") allerdings nicht viel Neues beizutragen. Stattdessen bedient er allzu freigiebig Macho- und Cop-Klischees und setzt auf eine Mischung aus knalligen Shootouts und ermüdenden Dialogszenen. Keanu Reeves wirkt wie eine unfreiwillige Parodie von Clint Eastwoods Dirty Harry, dessen Methoden vergleichsweise sogar zivil erscheinen.

(WZ-Wertung: 3 von 5 Sternen)