"Terminator" Christian Bale: „Ich will mich ausprobieren“
Interview: Christian Bale, der im neuen „Terminator“ spielt, über Science-Fiction und die physische Veränderung durch seine Rollen.
Düsseldorf. Der britische Schauspieler Christian Bale verbindet Kunst- und Kommerzkino scheinbar mühelos miteinander. International bekannt wurde er durch die Darstellung des mordenden Yuppis in der Bret-Easton-Ellis-Verfilmung "American Psycho". Bale ist ein Schauspieler der Extreme. Für seine Rolle in "Der Maschinist" nahm er 30 Kilo ab, um sich dann für "Batman Begins" wieder genauso viel Muskelmasse anzutrainieren. Zuletzt war Bale gemeinsam mit Heath Ledger in "The Dark Knight" zu sehen. Jetzt spielt er die Rolle des John Connor in "Terminator: Die Erlösung".
Bale: Mit Science-Fiction-Filmen verhält es sich wie mit jedem anderen Genre auch: Manche sind großartig und andere ganz grässlich. Ich war eigentlich nie ein "Batman"-Fan, bis ich Frank Millers Comic gelesen habe, aus dem Christopher Nolan seine brillante Filmversion entwickelt hat. Bei "Terminator" war es umgekehrt. Die ersten beiden Filme fand ich großartig, aber ich habe keinen Sinn in einem weiteren Terminator-Film gesehen. Dann kam Regisseur McG und hat mich mit seinem Skript überzeugt. Das Projekt war für mich eine Herausforderung gerade wegen des großen Respekts, den ich vor den früheren Filmen habe.
Bale: Mir ist eine gewisse Bandbreite von Filmen wichtig, bei denen ich mich ausprobieren kann. Jeder Film kann gut werden, wenn die richtigen Leute involviert sind. Außerdem hoffe ich, dass es durch diese Großproduktionen für mich einfacher wird, andere Projekte anzuschieben. Es hat drei Jahre gedauert, um Werner Herzogs "Rescue Dawn" zu finanzieren. Für "American Psycho" haben wir zwei Jahre gebraucht. Das würde jetzt wahrscheinlich schneller gehen.
Bale: Ich weiß es nicht. Das hängt von dem Regisseur Christopher Nolan ab. Der wird erst einen neuen Batman-Film machen, wenn ihm eine Geschichte einfällt, die noch besser ist als "The Dark Knight".
Bale: In "Batman" gehört die Auseinandersetzung mit der düsteren Seite zum Konzept der Figur. Aber "Terminator" ist für mich gar nicht so düster. Klar, es geht um einen Überlebenskampf, aber anders als "American Psycho" ist "Terminator" keine Reise in den finsteren Abgrund der menschlichen Seele.
Bale: Jeder Fortschritt, den die Menschheit macht, hat seine Schattenseiten. Zurzeit erleben wir, wie die Technologie immer tiefer in unsere Privatsphäre eindringt. Die Telekommunikation wird überwacht. In Großbritannien sind so viele Kameras auf den Straßen, dass fast jeder Schritt, den wir machen, aufgenommen wird. Außerdem haben viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren, weil sie durch eine Maschine oder einen Computer ersetzt worden sind. Auch wenn ich den Film vornehmlich als reines Unterhaltungsstück sehe, lassen sich diese Aspekte durchaus hineininterpretieren.
Bale: Weil ich einfach gerne Filme mache, und manchmal ist es hilfreich, sich physisch zu verändern, um die Richtung in einer neuen Figur zu finden.