"Transformers" - Actionfilm: Hauptsache, alles explodiert
Und es hat Wumms gemacht: Regisseur Michael Bay landet mit dem zweiten Teil der „Transformers“ endgültig im Sinnvakuum.
Düsseldorf. Nein, einen Abwrack-Witz wird es diesmal nicht geben, auch wenn er sich bei "Transformers2" viel eher anbieten würde als beim vor drei Wochen angelaufenen "Terminator - Die Erlösung". Unmengen von Blech lässt Michael Bay für seine mit heißer Nadel gestrickte Fortsetzung des Überraschungshits von 2007 über die Leinwand wälzen, so geballt und fahrig, dass man sich als Zuschauer keine Gedanken mehr darüber machen muss, wer da gerade mit wem und vor allem warum im metallenen Clinch liegt.
Berstende Schrottlawinen als ästhetisch fragwürdiger Schauwert, ein bisschen so, als hätte ein Altwarenhändler Caspar David Friedrichs "Eismeer" mit frisch lackierten Restbeständen nachgebaut. Nicht umsonst heißt dieses Gemälde im Untertitel "Die gescheiterte Hoffnung".
Auch "Transformers 2" scheitert. Überraschend ist das nicht. Regisseur Bay ist in Hollywood der Inbegriff für strunzbeschränkte Fast-Food-Unterhaltung. Bei Filmen wie "Con Air", "Armageddon" oder "Pearl Harbour" sind Handlung und Nachhaltigkeitseffekt noch flüchtiger als die Butter auf dem Popcorn.
Dass sich diese niedrig angelegte Messlatte allerdings noch unterschreiten lässt, ohne sie zu touchieren, ist dann doch erstaunlich. Wichtig, um diesen Film zu verstehen, ist im Grunde nur noch die Unterscheidung zwischen Autobots (gute Transformers) und Decepticons (böse Transformers). Letztere befreien ihren Anführer Megatron aus seinem Meeresgrab.
Doch der Oberbösewicht hat natürlich noch einen Ober-Oberbösewicht, der ausnahmsweise mal keinen Namen wie aus dem Benutzerhandbuch eines Atari-Computers trägt, sondern schlicht "The Fallen" heißt, der Gefallene. Ganz schön teuflisch!
Dem Wahrhaftigen fehlt allerdings zur Wiederauferstehung noch ein Stück vom Glück, genauer, ein Spreißel des außerirdischen Gesteins, das all die Autos, Sattelschlepper und Düsenflieger zum Leben erweckt. Dummerweise sind sämtliche Vorkommen aufgebraucht, nur bei Sam Witwicky (Shia LaBeouf), dem unfreiwilligen Autobot-Kollaborateur aus dem ersten Teil, befindet sich noch ein winziger Rest.
Den allerdings hat er seiner Freundin Mikaela (Megan Fox) als Talisman überlassen, solange er das College besucht. Kein Wunder, dass beide ins Fadenkreuz der Decepticons geraten.
Eine Rolle spielt das natürlich nicht, denn in erster Linie geht es darum, dass die Transformers alles in Schutt und Asche legen, was auf der Erde so im Weg rumsteht, die Cheops-Pyramide eingeschlossen. Zwischendurch darf sich Jungstar Fox, egal ob sie flüchtet oder flirtet, immer lasziv räkelnd bewegen, als sei sie eine Gogo-Tänzerin auf der Suche nach der Stange. Boliden und Babes könnte der Film auch heißen. Ein zelluloidgewordenener Männertraum eben!
Wertung: 1 von 5 Sternen