Kultur der Minoer Fundort der rätselhaften Scheibe: Der Palast von Phaistos

Der Palast von Phaistos ist weniger bunt, aber authentischer als der Palast von Knossos.

Foto: tüc

Kreta. Den größten Fund der Ausgrabung gibt es in Phaistos nur als Replik im Museumsshop, dafür ist die gut erschlossene Anlage weniger touristisch überlaufen als Knossos. Mit rund 8400 Quadratmetern Fläche ist Phaistos der zweitgrößte (bekannte) minoische Palast Kretas. Der Ort selbst weist Besiedlungsspuren auf, die bis 4000 Jahre v. Chr. zurückreichen.

Der Palast, der wie Knossos keinerlei Festungsmauern oder sonstige Verteidigungsanlagen aufweist, ist auch in der Ortsnamen-Liste am ägyptischen Tempel des Amenophis III. enthalten. Die Archäologen haben Reste eines ersten Palastes aus der Zeit von 1900 bis 1850 v. Chr. freigelegt, der um das Jahr 1700 v. Chr. durch ein Erdbeben zerstört wurde. Erst rund 100 Jahre später nahmen die minoischen Herrscher der Region einen Neubau in Angriff, der unvollendet blieb. Phaistos blieb kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region bis zur Zerstörung durch einen Großbrand um das Jahr 1450 v. Chr., wahrscheinlich durch Kriegshandlungen.

Für Besucher: Die Ausgrabung ist täglich geöffnet, zwischen Mai und dem 1. November täglich von 8 bis 20 Uhr (letzter Einlass: 19.45 Uhr). Eintritt 8 Euro (ermäßigt 4). Der Fundort des Diskos im Gebäude 101, Raum 8, ist zugänglich (allerdings wenig beeindruckend). Lagepläne gibt es kostenlos an der Kasse.

goo.gl/D3h2nb (Seite des griechischen Kulturministeriums in englischer Sprache)