Stoffmonster Gigantisch: Joana Vasconcelos in Bilbao

Bilbao (dpa) — Wie Tentakeln dringen die bunten Gebilde in die Stockwerke und Aufzüge des riesigen Atriums des Guggenheim-Museums in Bilbao vor. Die gigantische Textilinstallation erinnert an eine Krake oder Schlingpflanze.

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Die Bilder, die das Stoffungetüm von Joana Vasconcelos auslöst, sind vielfältig.

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Die Botschaft, die die portugiesische Konzeptkünstlerin vermitteln will, ist jedoch eindeutig: Ihr buntes Werk steht symbolhaft dafür, dass Museen nun von Frauen bespielt werden.

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„I’ll Be Your Mirror“ ist die erste Ausstellung, die das Guggenheim-Museum der 46-Jährigen widmet, die sich in ihren Werken mit den Themen Identität, Frau und Sexismus auseinandersetzt. Im Guggenheim seien bislang vor allem Männer ausgestellt worden, wie Vasconcelos sagte. Ihr Werk „Egérie“, Muse, hat Vasconcelos eigens für die bis zum 11. November laufende Ausstellung geschaffen.

Gezeigt werden rund 30 Werke, davon ist eines größer als das andere. Auch das zeichnet ihre Kunst aus, in der sie Alltagsgegenstände umfunktioniert und ihnen eine neue Identität verleiht wie den Tausenden von Tampons, die sie in einen Kronleuchter verwandelt hat. „Die Braut“ erregte 2005 auf der Biennale in Venedig viel Aufsehen.

Für Bilbao hat Vasconcelos, die in Paris geboren wurde, auch eine monumentale venezianische Maske aus unzähligen Spiegeln geschaffen. Auch hier stellt sie die Frage nach Identität und Rollenverständnis.