"dc düsseldorf contemporary": Messe für internationale Avantgarde
Die dc findet in diesem Jahr parallel zur Art Cologne statt.
Düsseldorf. Brauchen wir noch eine Kunstmesse im Rheinland? Wird die "dc duesseldorf contemporary" von den Kölnern aufgefressen, bevor sie eröffnet ist? Kann eine Messe für die junge Kunst der rheinischen Messelandschaft zusätzliche Energien bieten? Die dc (19. bis 22. April) findet fast zeitgleich mit der 41. Art Cologne (18. bis 22. April) statt. Werden die Sammler von Köln-Deutz nach Düsseldorf-Stockum finden? Seit gestern steht fest: Ja, sie werden es. Die 30 000 Besucher, die sich dc-Chef Walter Gehlen erhofft, sind realistische Zahlen. Dies wurde möglich aufgrund eines schlauen Marketing-Konzepts.
Das größte Hindernis waren bislang die beiden Organisatoren selbst, Walter Gehlen und Andreas Lohaus, die die eher schwächliche Art Fair, eine B-Messe in Köln, betreuen. Ihr Schachzug: Sie luden einen unabhängigen Beirat ein, bestehend aus Ulrike Groos (Düsseldorf), Stephan Berg (Hannover), Heike Munder (Zürich) und Jens Hoffmann (London) und betrauten diese gefragten Kuratoren mit Marketing-Aufgaben. Die Vier stellten eine Wunschliste ihrer Galerien auf und lösten so ein Schneeball-System aus. Das Novum: Entstanden ist die erste Messe, bei der 70 Prozent der 75 Teilnehmer international tätig sind und internationale Nachwuchskünstler betreuen.
Das heißt, die dc pfeift in der Stadt des gesellschaftlichen Glamours auf Events, setzt auf junge, kreative Leute und hofft auf ein neugieriges Publikum. Stephan Berg, Sprecher des Beirats, nannte die Liste der hochkarätigen Kunsthändler gestern einen "Glücksfall für das Rheinland".
Geworben wurde aber auch mit Düsseldorf als Kunstmetropole. Die Struktur der Stadt, in der die Kultur kompakt angeboten wird, sei ganz im Sinne amerikanischer Besucher, so Gehlen. Es gibt denn auch ein so illustres Rahmenprogramm, dass der Weg von Köln nach Düsseldorf nicht allzu weit sein dürfte. Genannt seien eine "Nacht der Museen", die Schau "Die Kunst des Sammelns" (museum kunst palast), Picasso (K 20), Gregor Schneider (K 21) sowie die Modefotos von Mario Testino im NRW-Forum.