Vorläufig kein Von der Heydt-Preis
Zunächst sollen die Vorwürfe gegen Eduard von der Heydt geklärt werden, nach dem der städtische Kulturpreis benannt ist, bevor dieser wieder vergeben wird.
Wuppertal. Die Stadt verzichtet bis auf weiteres auf die Vergabe ihres Von der Heydt-Preises, mit dem seit 1957 verdiente Künstler ausgezeichnet werden. Zunächst sollen die Vorwürfe gegen Eduard von der Heydt geklärt werden, nach dem der städtische Kulturpreis benannt ist. Damit bestätigte die Kulturdezernentin Marlis Drevermann gestern die Informationen unserer Zeitung. Der 1964 gestorbene Sohn einer Wuppertaler Bankiersdynastie soll nach Aussage von Kritikern in die Politik der Nationalsozialisten verstrickt gewesen sein.
Um Klarheit zu bekommen, erforschen derzeit im Auftrag der Stadt zwei Wissenschaftler das Leben des umstrittenen Kunstmäzens. "Wir sind uns einig, dass in der laufenden Diskussion keine Verleihung stattfinden kann", erklärte die Kulturdezernentin. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Tanzkünstlerin Pina Bausch, Heinrich Böll, Tom Tykwer und Alice Schwarzer.