Kulturpolitik: Düsseldorf erhält eine Zero-Stiftung
Kunstwerke sollen vor Veräußerung geschützt werden.
Düsseldorf. Im April vor 50Jahren gestalteten die drei Zero-Künstler Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker an der Gladbacher Straße ihre erste gemeinsame Ausstellung. Mit ihrer Form- und Bildsprache revolutionierten sie die Kunst. Dieses denkwürdige Ereignis wird am 27.April mit einem Bankett im Palast-Café des museum kunst palast am Ehrenhof gefeiert, im Beisein von Künstlern und Sammlern aus der ganzen Welt. Zugleich wird eine erste Ausstellung des neu gegründeten Zero-Archivs präsentiert. Piene, Mack und Uecker bilden den Vorstand der neuen Stiftung, die vor allem eines verhindern soll: Dass der Sammlung das Geschick der Krefelder Laufs-Kollektion erspart bleibt. Die drei Künstler steuern erste Geschenke bei. Von Piene kommen sechs kostbare Zeichnungen von Piero Manzoni, dem italienischen Pionier der Moderne, sowie Architekturentwürfe von Castellani, Dokumente von Yves Klein und Maler-Plakate sowie der handgemachte Entwurf fürs Cover des Buchs "Zero 3", nicht zuletzt aber Originale von sich, Mack, Soto und Tinguely. Die Stadt Düsseldorf identifiziert sich mit Zero, sie lässt sich die Stiftung jährlich die stolze Summe von 300000 Euro kosten. Dieses Geld dient dem Ankauf von Sammlungsstücken und Dokumenten, aber auch der wissenschaftlichen Betreuung durch eine Archivleiterin und Ausstellungsmacherin.
Das übernimmt Heike van der Valentyn. Sie gehörte 2006 zu den Kuratoren der Zero-Ausstellung. Sie versucht zurzeit, mithilfe von Dokumenten aus dem Düsseldorfer Museumsbestand und aus den Archiven der Künstler die Ausstellung "Das rote Bild" von vor 50 Jahren zu rekonstruieren.