Museum Kunstpalast: „Kunst und Alchemie — Das Geheimnis der Verwandlung“

Eine spannende Kuriositätenschau zu Kunst und Alchemie.

Foto: Museum

Düsseldorf. Die Begeisterung für das Unbekannte ist eine menschliche Eigenschaft. Schon Adam und Eva pfiffen auf Unsterblichkeit und pflückten vom Baum der Erkenntnis. Das Paradies war ihnen zu wenig, sie wollten auch die Erde kennenlernen. Derlei Grenzüberschreitungen zeigt die spannende Schau im Museum Kunstpalast zu „Kunst und Alchemie — Das Geheimnis der Verwandlung“. Es geht um das Kernthema der Quadriennale, den Traum des Menschen von einer besseren Welt — hier in 378 Beispielen.

Zu allen Zeiten suchten Künstler und Techniker nach dem Stein der Weisen, um Unedles in Edles zu verwandeln. Sie schufen das kostbare Goldrubinglas, das in einigen Exemplaren gezeigt wird und stets den Sammlern die Sinne verdreht. Die Wunderkammer des Sammlers Thomas Olbricht vereinigt exotische Mischwesen und Naturprodukte. Selbst der „Melancholie“ (1532) von Lucas Cranach wachsen schwarze Flügel, lässt doch dieser gefallene Engel lauter Gespenster in die himmlischen Zonen aufsteigen.

Eine Schau als Kuriositätenkabinett. Selbst Peter Paul Rubens braut sich sein Zinnoberrot aus Quecksilber und Schwefel zusammen. Das strahlende Weiß des Grabtuchs in der „Himmelfahrt Mariä“ besteht aus Bleiweiß, das ursprünglich schwarzes Blei war. Wird es erhitzt, entsteht das rote Mennige.

Die Surrealisten lösen Gegensätze von Leben und Tod, Bewusstsein und Unbewusstem auf. Joseph Beuys schmilzt die Kopie einer Zarenkrone ein und macht daraus den Friedenshasen. Und Sigmar Polke verwandelt seine Bilder dank wechselnder chemischer Prozesse.

Nur eines spart diese alle Gattungen übergreifende Schau aus: den Kunstfälscher Beltracchi, der Kopien in blanke Münzen verwandelte.