100. Bayreuther Festspiele zu Ende
Bayreuth (dpa) - Die 100. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth sind am Sonntag mit einer Aufführung der Oper „Tristan und Isolde“ in der Regie von Christoph Marthaler zu Ende gegangen.
Für die knapp 58 000 Karten in den 30 Vorstellungen hatten nach Angaben von Festspielsprecher Peter Emmerich rund 300 000 Bestellungen vorgelegen. Heftige Diskussionen bei Publikum und Kritikern hatte die diesjährige Neuinszenierung des „Tannhäuser“ von Sebastian Baumgarten mit den Bühnenbildern des Holländers Joep van Lieshout ausgelöst. Als „Tannhäuser“-Dirigent gab Thomas Hengelbrock sein Bayreuth-Debüt.
Auf dem Programm standen ferner „Parsifal“ in der Regie von Stefan Herheim, „Lohengrin“ in der Deutung von Hans Neuenfels und letztmals „Die Meistersinger von Nürnberg“. Die Inszenierung von Festspielleiterin Katharina Wagner weicht im kommenden Jahr einer Neufassung der Oper „Der fliegende Holländer“, für die Jan Philipp Gloger als Regisseur verpflichtet wurde. Als Dirigent wird Christian Thielemann nach einjähriger Pause auf den Grünen Hügel zurückkehren.
Auf einem guten Weg sind nach Wagners Angaben die Verhandlungen mit dem Intendanten der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, für die Neuinszenierung der Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ im Jahr 2013, zum 200. Geburtstag und 130. Todestag von Richard Wagner. Die musikalische Leitung hat Kirill Petrenko. Als Bühnenbildner ist Aleksandar Denic vorgesehen. Im Jahr nach dem neuen „Ring“ gibt es traditionell keine Neuinszenierung in Bayreuth. 2015 bringt Festspielleiterin Katharina Wagner dann „Tristan und Isolde“ neu auf die Bühne.
Auf positive Resonanz ist die Kurzfassung der Oper „Der Ring des Nibelungen“ im Rahmen des Projekts „Wagner für Kinder“ gestoßen. Eine Aufzeichnung wurde auch im Rahmen der vierten Siemens Festspielnacht mit „Lohengrin“ gezeigt. Dabei wurde erstmals eine Wagner-Oper aus dem Festspielhaus live im europäischen Fernsehen ausgestrahlt.