Archiv erwirbt Haushaltsbuch des Komponisten Franz Liszt
Weimar (dpa) - Die Klassik Stiftung Weimar erhofft sich dank eines bisher unbekannten Haushaltsbuches des Komponisten Franz Liszt (1811-1886) neue Erkenntnisse für die Forschung.
Das gebundene Schreibheft habe das Goethe- und Schiller-Archiv mit Hilfe von Förderern bei einer Auktion für 7500 Euro ersteigert, teilte die Stiftung am Freitag mit. Darin würden auf 160 Seiten detailliert Ausgaben etwa für Lebensunterhalt, Tageszeitungen, Fahrkarten, Porto sowie Theater- und Konzertbesuche aufgelistet.
Die Aufzeichnungen beginnen den Angaben zufolge am 1. Juli 1884 in Weimar und enden am 3. April 1886 in London. Der Schreiber sei nicht bekannt, doch handele es sich wohl um Liszts Kammerdiener Mihály Kreiner. Am Monatsende oder vor Antritt einer längeren Reise habe Liszt nachgerechnet und die Ausgaben beglaubigt.
Bei der Klassik Stiftung war von einer kleinen Sensation die Rede. Mit diesen Eintragungen ließen sich Liszts Reisewege seiner letzten Lebensjahre detaillierter als bisher rekonstruieren. Auch sei es möglich, den Schriftverkehr des Komponisten etwa mit Verlegern genauer zu datieren.