Bob Dylan wird 75 Auch das ist Dylan: Acht kuriose Geschichten
Berlin (dpa) - Kaum ein Musiker wurde in langen Aufsätzen und dicken Büchern so ausführlich beschrieben und gedeutet wie Bob Dylan. Jenseits aller Erkenntnisse der „Dylanologen“ gibt es immer noch viele weniger bekannte Geschichten und Schmonzetten rund um den Jahrhundertkünstler.
Hier sind einige davon:
- Songdebüt für B.B.: Dem „Playboy“ sagte Dylan 1978, sein allererstes selbst geschriebenes Lied sei für Brigitte Bardot gewesen, eine der verführerischsten Schauspielerinnen der 50er und 60er Jahre. „Ich erinnere mich kaum noch daran. Es hatte nur einen Akkord. Ich trage es im Herzen.“
- Ein Waisenknabe: Mit 20 sollte der Sänger einen Vertrag mit dem Label Columbia unterschreiben, damals war er aber noch nicht volljährig. Weil er keine Lust hatte, seine kleinbürgerlichen Eltern aus Duluth/Minnesota zur Unterschrift herbeizuholen, erklärte sich Dylan kurzerhand zum Waisen. Damit lief der Deal.
- Schlechter Einfluss: Es soll Dylan gewesen sein, der die Beatles 1964 mit Marihuana bekannt machte, wahlweise im New Yorker Delmonico Hotel oder am JFK Airport. Er selbst wollte sich Jahre später in einem Interview nicht mehr daran erinnern: „Gras gab es damals doch überall.“
- Kunstbanause: In der Popzeitschrift „Spin“ räumte Dylan 1985 verschämt ein, dass er mal ein Andy-Warhol-Kunstwerk (das Bild „Elvis Presley“) zugunsten eines Sofas verkauft habe. „Ich wollte Andy immer sagen, was für eine Dummheit ich gemacht habe, und ob er mir ein anderes Gemälde geben könne...“
- Ein Prince-Fan: Als solcher bezeichnete sich Dylan 1986 in einem Interview. Obwohl der schwarze Pop-Megastar der 80er und 90er Jahre wenig musikalische Verbindungen zum Folkrock hatte, zeigte sich der Altmeister begeistert: „Ein fantastischer Junge.“
- Sexy Dylan: 2004 überraschte Dylan seine Fans, als er den Song „Love Sick“ für eine Damenunterwäsche-Werbung freigab. Im Video-Spot von Victoria's Secret ist er sogar selbst zu sehen, wechselweise mit dem Topmodel Adriana Lima.
- Ein Herz für Rentner: Bei der Werbung zum Album „Shadows In The Night“ (2015) konzentrierte sich Dylan (damals 73) zunächst auf US-Senioren. 50 000 der 35 Millionen Abonnenten einer Rentner-Verbandszeitschrift erhielten die CD als Gratisbeilage.
- Sammler-Wahnsinn: Dylan wertet sein Lebenswerk so gründlich aus wie kaum ein anderer Musiker. Die Phase Mitte der 60er Jahre mit drei Schlüsselalben fasste er kürzlich als „The Cutting Edge 1965-1966“ zusammen, in einer Luxusedition mit 379 Tracks auf 18 CDs. „Jeder Ton dieser Sessions ist hier enthalten.“