Roter Teppich Auftakt in Bayreuth mit Kanzlerin und Königspaar

Bayreuth (dpa) - Ungetrübte Stimmung trotz tristen Wetters: Silvia und Carl Gustaf von Schweden verleihen der Eröffnung der 106. Bayreuther Festspiele königlichen Glanz. Hunderte Schaulustige lassen sich das Defilee der prominenten Premierengäste am Dienstagnachmittag nicht entgehen.

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Als die Fahrzeugkolonne mit den skandinavischen Royals begleitet von gut einem Dutzend Polizeimotorrädern vorfährt, ruft ein Zuschauer begeistert: „Ist das cool!“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kommen über den roten Teppich zur Neuinszenierung von Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“.

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Tapfer harren die Schaulustigen vor dem Portal des Festspielhauses aus. Bei Dauerregen und herbstlichen Temperaturen ist das Warten mehr als ungemütlich. Schirme dürfen die Zuschauer - anders als die VIPs - aus Sicherheitsgründen nicht aufspannen. Regenjacken müssen reichen. Lauter Jubel brandet auf, als die Skistars Rosi Mittermaier und Christian Neureuther auf dem roten Teppich erscheinen. Profifotografen und Fans kämpfen gleichermaßen um die besten Bilder.

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Weitere Stars sorgen für Kurzweil: Die „Tatort“-Schauspieler Harald Krassnitzer und Udo Wachtveitl sind da, ihre Kollegin Michaela May ebenso. Gloria Fürstin von Thurn und Taxis zählt zu den Stammgästen, ebenso wie zahlreiche Politiker. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) muss gar kurz anstehen, als es zum Stau auf dem roten Teppich kommt. Auch seine Stellvertreterin Claudia Roth (Grüne) lässt sich das Ereignis nicht entgehen. Die Fans warten da noch weiter geduldig auf Merkel und das Königspaar.

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Während die Ehrengäste in Limousinen auf den Grünen Hügel chauffiert werden, kommen die weiteren Premierenbesucher zu Fuß in das Opernhaus. Während es die Männer in ihren Smokings vergleichsweise warm haben, tragen die Frauen Pelzjäckchen über dem Abendkleid oder haben sich eine Stola umgelegt. Manche sind eisern mit nackten Schultern unterwegs.

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Im Restaurant neben dem Festspielhaus ist derweil Suchhund Chiko im Einsatz. Der Schäferhund der Polizei läuft schwanzwedelnd von Tisch zu Tisch und in jede Ecke und schnuppert, ob irgendwo Sprengstoff versteckt sein könnte. Chiko nimmt seinen Job sichtlich ernst - und bekommt ein Leckerli dafür. Zuvor war er schon mit zwei Polizeihunde-Kollegen im Festspielhaus unterwegs, berichtet sein Herrchen. Mit ihrer Spürnase tragen die Vierbeiner zur Sicherheit der Premierengäste bei.

Als Merkel schließlich an der Seite ihres Mannes Joachim Sauer zum Festspielhaus geht, applaudieren die Zuschauer. Die Kanzlerin trägt ein bronzefarbenes Ensemble aus langem Rock und Blazer. Fröhlich lächelnd winkt sie ins Publikum. Und wenig später ist es soweit: Endlich erscheinr das schwedische Königspaar: Carl Gustaf wird von Regierungschef Seehofer zum Festspielhaus begleitet. Königin Silvia kommt in Dunkelblau und an der Seite von Karin Seehofer. Bayerns First Lady hält den Schirm, so dass Silvia die Hand zum Winken frei hat.

Während sich das Portal des Festspielhauses schließt und acht Blechbläser vom Balkon in alter Tradition zum Premierenbeginn rufen, sind sich die Fans einig: Das Warten hat sich gelohnt. Rosemarie Raupach fand Mittermaier und Neureuther besonders toll. „Die sind klasse, die Zwei, einfach unübertroffen“, sagt sie. Ingrid Gebhardt ist extra aus Hof nach Bayreuth gefahren. Sie habe sich den Aufmarsch zur Festspielpremiere schon öfter angeschaut, sagt sie. „Ich finde es faszinierend, die Prominenten aus der Nähe zu sehen. Sonst sieht man sie ja nur im Fernsehen.“ Auf wen sie sich am meisten gefreut hat? „Auf Merkel. Und auf die Schweden natürlich“.