"Der Unterschied zur Straße ist, dass man bei Festivals sein Programm durchspielen darf und nicht gleich das Ordnungsamt auf der Matte steht", sagt Harfst. Bereits mit fünf Jahren war er das erste Mal in Darmstadt mit seiner Geige in der Fußgängerzone. Daran wird sich trotz des Plattenvertrags auch nicht viel ändern. "Uns reizt beides, die große Bühne und die Straße. Dort hat man einen viel direkteren Kontakt zu den Zuhörern, darf sich allerdings auch keine Fehler erlauben", erklärt Harfst’ Bruder David, warum man den eigenen Wurzeln treu bleiben möchte.

Dass sich die drei auf der hektischen Straße durchsetzen können, verwundert ein wenig bei den sanften Popsongs, die wie beim Titelsong "Alles Gute zum Alltag" voll poetischem Zauber sind und als kleine Wort-Kunstwerke erscheinen. "Wir machen die Musik, die uns gefällt, und den Leute scheint es zu gefallen. Sie bleiben stehen und genießen den Ruhepol in der City", berichtet Songwriter Samuel Harfst. Anders als auf der Bühne, setzt er auf leise Instrumente wie Cello, Cajon (Kistentrommel) und eine akustische Gitarre.

Zwei Tage bevor am 10. September das Debütalbum der Band in die Regale kommt, arbeiten die Hessen an einem neuen Weltrekord. Sie wollen zur Eröffnung der Berliner Musikmesse Popkomm am Flughafen Tempelhof das längste Straßenkonzert der Welt geben. Dabei hoffen sie auf die Unterstützung anderer Musikerkollegen, die jederzeit in den Auftritt einsteigen können. Der Erlös soll der Kinderhilfsorganisation "Children for a better World" zugute kommen.

Ihr nächstes Clubkonzert in der Region gibt das Samuel-Harfst-Trio am 28. September um 19 Uhr in der Kölner Essigfabrik, Siegburger Straße 110.