Die Londoner Band "The Good, The Bad & The Queen": Vier glorreiche Halunken

Nach Blur und den Gorillaz kommt Damon Albarn nun mit drei namhaften Kollegen als The Good, The Bad & The Queen. Und entwirft damit gleich mal einen neuen Welt-Pop. Das zeitlose Album der Superband lässt fast vergessen, dass Albarn noch immer der Pop-Snob von einst ist.

Es klingt, als wären sie das Ergebnis eines Lieblingsspiels unter Musik-Verrückten: Man nehme den Sänger und Kopf der Britpop -Heroen von Blur: Damon Albarn, den Bassisten von The Clash, der wichtigsten Punkband Großbritanniens: Paul Simonon, Gorillaz- und Verve-Gitarrist Simon Tong sowie Tony Allen, nigerianischer Afrobeat-Pionier, lässt sie ein Album aufnehmen und es von Brian Burton alias Danger Mouse (Gnarls Barkley) produzieren - fertig ist die Superband!<h3 align="center">Keine Band wie Blur, kein Projekt wie die GorillazDas ist zwar das Lahmste, sicher aber auch das Richtigste, was man über The Good, the Bad and the Queen sagen kann. Denn Damon Albarn wäre nicht Damon Albarn, wenn er nicht auch bei seinem neusten Streich wieder die anstrengende Zicke raushängen lassen würde. Keine Band wie Blur, kein Projekt wie die Gorillaz seien sie - ein Name sei daher völlig überflüssig, betont Albarn in Interviews gewohnt schnippisch. The Good, the Bad and the Queen sei lediglich der Albumtitel und umreiße metaphorisch die Bevölkerung Londons. "Was wäre das denn bitte für ein Name für eine Band?"

Albarn gibt also noch immer den missverstandenen Künstler und selbstgefälligen Egomanen. Dass er immer wieder Anschluss findet in Musikerkreisen, dürfte weniger an seinem Sympathiegrad als an seinem Talent liegen.

Musikalisch ist die Platte ein Schmelztiegel aus Reggae, Dub und Afro-Beat und tief verwurzelt in der britischen Musiktradition. Von den frühen psychedelischen Pop-Bands der Sixties, über Eckpfeiler britischer Popkultur wie The Clash und Blur, bis hin zu afrikanischen, indischen und karibischen Einflüssen.

Highlights sind etwa die narkotische Vorabsingle "Herculean", das flüchtige "Kingdom Of Doom", die Velvet Underground-Hommage "Nature Springs" und das wunderbare, siebenminütige Abschlusswerk "The Good, the Bad and the Queen".

Seit 2001 verzeichnet er zusammen mit dem "Tank Girl"- Zeichner Jamie Hewlett mit seinem Band-Projekt, der virtuellen Cartoonband Gorillaz, weltweit große Erfolge und sorgt vor allem mit Live-Auftritten für Furore.