Die Musikwelt erinnert an Gustav Mahler
Düsseldorf. Als wollte er dem Tod entkommen, verzögerte Gustav Mahler, der heute vor 100 Jahren im Alter von 50 Jahren starb, die Arbeit an einer Neunten Symphonie. Die Zahl „Neun“ steht seit Beethoven in der Musikwelt für den Abschluss.
Auch Mahlers Lehrer Anton Bruckner starb nach seiner „Neunten“. So komponierte der abergläubische Spätromantiker nach der monumentalen „Achten“ zunächst das „Lied von der Erde“.
Nachdem er dann 1911 doch noch eine „Neunte“ zu Papier gebracht hatte, stürzte er sich in die Arbeit an einer weiteren Symphonie, um den Bann zu brechen. Er kam aber über den ersten Satz nicht hinaus — die „Neun“ behielt ihre Zahlenmagie.
Mahler verarbeitete Schicksalsschläge musikalisch. Sie fanden in seinen Kompositionen einen bewegenden Widerhall, etwa die Diagnose einer unheilbaren Herzkrankheit, der Tod der Tochter Maria Anna und die Affäre seiner Frau Alma mit dem Architekten Walter Gropius. wall