Auch Mahlers Lehrer Anton Bruckner starb nach seiner „Neunten“. So komponierte der abergläubische Spätromantiker nach der monumentalen „Achten“ zunächst das „Lied von der Erde“.
Nachdem er dann 1911 doch noch eine „Neunte“ zu Papier gebracht hatte, stürzte er sich in die Arbeit an einer weiteren Symphonie, um den Bann zu brechen. Er kam aber über den ersten Satz nicht hinaus — die „Neun“ behielt ihre Zahlenmagie.
Mahler verarbeitete Schicksalsschläge musikalisch. Sie fanden in seinen Kompositionen einen bewegenden Widerhall, etwa die Diagnose einer unheilbaren Herzkrankheit, der Tod der Tochter Maria Anna und die Affäre seiner Frau Alma mit dem Architekten Walter Gropius. wall