DJ Felix Jaehn: „50 Cent hat noch nicht angerufen“

Berlin (dpa) - Es geht so richtig ab aktuell für Felix Jaehn. Mit dem Song „Cheerleader“ feiert der 20-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern weltweit Charterfolge, sein Remix „Ain't Nobody (Loves Me Better)“ ist laut GfK Entertainment der Sommerhit 2015, und der DJ startet diese Woche eine Tour durch Nord- und Südamerika.

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Frage: Können Sie aufzählen, in welchen Ländern es „Cheerleader“ auf Platz eins der Charts geschafft hat? Es waren ja mehr als 20.

Antwort: Ich kann's probieren: Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark, Niederlande, Frankreich, Luxemburg, USA, Großbritannien... ich bin jetzt bei neun, aber ich kriege sie jetzt nicht weiter zusammen (lacht).

Frage: Im August und im September fliegen Sie ziemlich viel durch die Welt. Haben Sie die Länder und Orte im Kopf, die auf dem Tourplan stehen?

Antwort: Also ich habe jetzt meine erste Amerikatour mit Washington, New York, San Diego, Los Angeles, Toronto. Im September folgen dann Süd- und Lateinamerika - was natürlich total spannend ist - mit Mexiko, Kolumbien, Brasilien.

Frage: Klingt das nicht irgendwie schräg, wenn Sie sich selbst so erzählen hören?

Antwort: (lacht) Auf jeden Fall! Gerade dieses ganze Amerika-Ding ist für mich total neu, das ist Premiere, ich habe bisher hauptsächlich in Europa aufgelegt und freue mich da einfach super drauf. Bisher war ich nur mal privat für ein paar Tage Kurzurlaub in New York.

Frage: „Cheerleader“ war schon eine Weile in der Welt, bevor es das Songprojekt mit dem Sänger OMI dann auch in den USA auf Platz eins geschafft hat. Deutsche stehen da selten, zuletzt das Pop-Duo Milli Vanilli im Jahr 1989. Dadurch hat sich sicherlich nochmals viel verändert?

Antwort: Absolut. Im Oktober 2014 waren wir zuerst - das habe ich gerade vergessen - in Schweden an der Chartspitze. Jetzt durch Amerika ist das ein ganz anderes Level, weil's einfach der größte Musikmarkt der Welt ist. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat mir gratuliert, deutsche Medien haben sehr viel berichtet. Aus dem US-Musikgeschäft gibt es noch wenig direktes Feedback, auch 50 Cent hat noch nicht angerufen (lacht). Das wird sich jetzt mit der Tour und „Ain't Nobody“ aber hoffentlich bald ändern.

ZUR PERSON: Felix Jaehn (20) wurde geboren in Hamburg und ist aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern. Als Kind spielte er Fußball und Tennis, entschied sich dann aber für die Musik. Nach dem Abitur - mit 17 - zog Jaehn nach London, um Sound Engineering zu studieren. Zurzeit lebt er wieder bei seinen Eltern an der Ostseeküste zwischen Lübeck und Wismar.