Begonnen mit einer kurzen, verspielten „La-La-La“-Melodie, die er seiner damals frisch angetrauten Frau Linda Eastman (1941-1998) widmete, konnte der Künstler, der übrigens alle Instrumente selbst in seinem kleinen Homestudio eingespielt hat, spätestens mit dem letzten gesungenen Song auf „McCartney“ beweisen, dass er auch ohne seinen ehemalige Songwriter-Partner John Lennon (1940-1980) Großes leisten konnte: Der Titel „Maybe I'm Amazed“ - im Sound der Beatles zu ihren besten Zeiten gehalten - gehört vielleicht zu den schönsten Liebesliedern, die McCartney je geschrieben hat. Es ist - wie könnte es anders sein - eine Ode an seine Linda.

Auch wenn er mit seinem selbstbetitelten Solodebüt seinerzeit nur wenig euphorische Kritiken erntete (aber durchaus - vor allem in den USA - kommerziellen Erfolg damit hatte), scheint es Paul McCartney ein Anliegen gewesen zu sein, die Original-LP „McCartney“ jetzt noch einmal auf den Markt zu bringen. Auf seiner Homepage heißt es, er habe das digitale Remastering für den bestmöglichen Klang nach gegenwärtigen Standards in den Abbey Road Studios in London selbst begleitet. Gleiches gilt für das parallel erscheinende Album „McCartney II“, das durch Singles wie „Coming Up“ und „Waterfalls“ in Erinnerung geblieben ist.

Beide Platten liegen bereits seit Mitte der 1990er Jahre auf CDs vor. Nun erscheinen die Neuauflagen nicht nur in den Standard-Versionen mit Spielzeiten von knapp 35 beziehungsweise gut 38 Minuten , sondern auch gestaffelt als mit Bonus-Material auf CDs und DVDs erweiterten Editionen sowie als Vinyl-Scheiben oder als MP3-Downloads.

Die „Paul McCartney Archive Collection“-Serie soll mit weiteren Alben wie „Ram“ (Paul mit Linda McCartney, 1972) oder „Wings At The Speed Of Sound“ (1976) fortgesetzt werden.