Feuerwerk und Trommelwirbel bei Doppelfestival
Nürburg/Nürnberg (dpa) - Es ist kurz nach Mitternacht, Trommelwirbel ertönen, ein Feuerwerk zündet. „Come on Germany, let's go“, ruft Jared Leto, Frontmann der US-Band 30 Seconds to Mars, in den lauen Eifel-Sommernachtshimmel.
Und dann legt Frauenschwarm und Schauspieler Leto vor tausenden Fans los.
Mit Hits wie „This is war“ und „Closer to the Edge“ unterhält er anderthalb Stunden lang, so wie sich das gehört für einen Top Act beim Festival „Rock am Ring“ am legendären Nürburgring.
Einen deutlichen Kontrast zur opulenten Show und den mitunter auch düsteren Stücken von 30 Seconds to Mars setzt Fettes Brot. Die drei Hamburger tuckern mit Mopeds auf die Bühne und geben dann musikalisch Vollgas.
„Schön, wieder hier zu sein“, sagt König Boris alias Boris Lauterbach zu Beginn. Es folgen Hip-Hop-Gassenhauer wie „Schwule Mädchen“, „Nordisch by Nature“, „Jein“ und „Emanuela“, aber auch neuere Lieder wie etwa „KussKussKuss“. Das Trio lässt den Nürburgring erbeben - so wie zuvor schon Rapper Cro mit der Panda-Maske.
Bei der „kleinen Schwester“ „Rock im Park“ auf dem Nürnberger Zeppelinfeld lassen die ganz großen Rockmomente noch etwas auf sich warten. Den Anfang machen dort unter anderem die „The Voice“-Juroren von The Bosshoss, Englands Britpop-Hoffnung Jake Bugg und die Franzosen von Phoenix. Die ganz großen Kracher, das muss man sagen, sind am ersten Festivaltag nicht dabei, auch wenn sich The Killers mit einem Feuerwerk und The Prodigy mit einer Vollgas-Show alle Mühe geben.
Auf den ganz großen Festival-Moment wie den Auftritt der Rock-Giganten von Metallica 2012 müssen die Fans noch warten - vielleicht auch bis 2014. Die ganz großen Namen sind in diesem Jahr nicht dabei - mit Ausnahme vielleicht der US-Punkrocker von Green Day, die für Samstagabend auf dem Programm stehen. Dafür gibt es viele schöne etwas kleinere Musik-Momente in Nürnberg.
Da holt die britische Sängerin Kate Nash („Foundations“) ihre Fans zu sich auf die Bühne, weil sie, wie sie sagt, nur noch sie hat, nachdem ihre Plattenfirma sie rausgeworfen hat. Und der Sänger (Axel) Bosse („Frankfurt Oder“) ist ganz ergriffen, weil in der sternenklaren Nacht so viele Leute zu ihm in die Clubstage-Halle gekommen sind, anstatt vor den großen Bühnen die Headliner zu feiern.