„Fit für 100 Jahre“: Richtfest an Berlins Staatsoper
Berlin (dpa) - Es gab Misstöne, Dramen und Desaster, doch jetzt soll die Berliner Staatsoper Unter den Linden ein Vorzeigebau werden. Nach jahrelangen Verzögerungen ist am Donnerstag Richtfest auf der Baustelle gefeiert worden.
Spitzenakustik, ausgefeilte Technik und beste Bedingungen für das Ensemble von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim: „Wir machen die Staatsoper für die nächsten hundert Jahre fit“, sagte Bausenator Andreas Geisel (SPD) bei der Feier. Es sei nicht immer ein leichter Weg gewesen.
Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) bemerkte, im sanierten historischen Gewand entstehe ein hochmodernes Theater. So sei die Decke im Zuschauerraum so weit erhöht worden, dass die Musik „nach Wagnerschen Maßen“ ganze 1,6 Sekunden nachhallen könne. Ursprünglich sollte das Opernhaus 2013 für das Publikum öffnen, nach heutigem Stand wird es jetzt der 3. Oktober 2017.
Wichtige Ziele sind laut Geisel bisher erreicht: Der Zuschauerraum ist renoviert, die historische Decke fertig, das Gebäude gegen Grundwasser abgedichtet. Auch die Bühnen- und Haustechnik wurde erneuert und der Orchestergraben erweitert. Der unterirdische Verbindungsbau zwischen den Probebühnen und dem Opernhaus ist ebenfalls fertig. Ab Herbst 2016 soll das Ensemble, das zur Zeit im Schiller Theater spielt, schrittweise in das Intendantengebäude und in das Probezentrum ziehen.
Lange war offen, wann Richtfest gefeiert werden kann. Die Sanierungsarbeiten zogen sich in die Länge und sind zur Zeit vier Jahre im Verzug. Wegen Pleiten, Planungspannen sowie Schwierigkeiten mit der morastigen Grund stiegen die Kosten von 239 auf inzwischen rund 400 Millionen Euro. Davon trägt der Bund 200 Millionen Euro, den Rest muss das Land Berlin bezahlen. Im Berliner Abgeordnetenhaus beschäftigt sich mittlerweile ein Untersuchungsausschuss mit der Sanierung.