Katy Perry lässt es beim Super Bowl krachen
Glendale (dpa) - Die Super-Bowl-Halbzeit ist eine gigantische Showbühne, auf der sich die Stars beweisen müssen.
Madonna zog 2012 mit einer Armee muskulöser Gladiatoren in die Sportarena ein. Ein Jahr später tauchte Beyoncé aus Rauchschwaden und Feuersäulen auf. Jetzt war Katy Perry an der Reihe: In einem flammend-orangefarbenen Kostüm ritt sie am Sonntag auf dem Rücken einer riesigen, metallisch-schillernden Löwen-Attrappe in das Stadion von Glendale im US-Staat Arizona.
Perry hatte einen spektakulären Auftakt und Abgang versprochen. Die 30-jährige Sängerin hielt ihr Wort. Die 13-minütige Show wurde von einem explosiven Finale gekrönt. Auf einer funkensprühenden Sternschnuppe schwebte sie singend über die Köpfe der 70 000 tobenden Zuschauer hinweg.
Der Super Bowl ist das Finale der American-Football-Liga NFL - und in den USA ein Fernsehgroßereignis. 13 Minuten lang stahl die zierliche Perry den Football-Riesen der Seattle Seahawks und der New England Patriots die Show. Im bunten Minikleid mischte sie sich mit den Liedern „Teenage Dream“ und „California Gurls“ unter tanzende Haie und schwankende Palmen. Mit Rocker Lenny Kravitz (50) legte sie zu „I Kissed a Girl“ ein Duett hin. Als Überraschungsgast brachte sie Missy Elliott (43) auf die Bühne. Die Hip-Hop-Ikone und Perry rappten zusammen „Get Ur Freak On“.
Pop-Star Britney Spears (33) zeigte sich begeistert. „You rocked it!“, schrieb sie im Kurznachrichtendienst Twitter über den Auftritt ihrer Kollegin Perry. Die Pop-Prinzessin muss es wissen: Britney Spears stand 2001 selbst auf der Super-Bowl-Bühne.
Auch Fans überschlugen sich in den sozialen Netzwerken. „Ich glaube, Katy Perry hat den Super Bowl gewonnen“, schrieb Twitter-Nutzerin Alexis G. Zall. Und Twitterer Aidan Alexander meinte, es sei „irgendwie unhöflich, dass bei einem Konzert von Katy Perry Football gespielt wird“.
Mit einer Rekordzahl von über 64 Millionen Twitter-Followern und Millionen Konzertgängern bei ihr jüngsten „Prismatic“-Tour ist Perry das Rampenlicht gewöhnt. Doch Super Bowl ist eine andere Dimension: Allein in den USA sitzen etwa 115 Millionen TV-Zuschauer vor dem Bildschirm, es ist die meistgesehene Sendung des Jahres. „Das ist so, als wenn man in den Weltraum fliegen würde“, meinte Perry kürzlich. Es sei der größte Auftritt ihres Lebens.
Ihren Höhenflug verfolgten prominente Football-Fans vor Ort mit: John Travolta, Mark Wahlberg, Chris Pratt, Britney Spears, Steven Tyler, Ex-Beatle Paul McCartney und viele andere Stars saßen in den Rängen. George Clooney, Arnold Schwarzenegger und Kim Kardashian waren in Werbespots zu sehen. 30 Sekunden Werbung beim Super Bowl kosten 4,5 Millionen Dollar, knapp 4 Millionen Euro.
Auch Perrys Ex-Mann, der britische Schauspieler Russell Brand, drückte ihr die Daumen. „Super Bowl mag für uns Briten verwirrend sein, aber die Halbzeitshow wird toll werden. Viel Glück KP“, twitterte Brand.
Mit über 80 Millionen verkauften Singles und Dutzenden Auszeichnungen hat sich Perry längst ihren Kindheitstraum erfüllt. Doch wenige Stunden vor ihrem Auftritt dachte die Sängerin an ihre Anfänge zurück. Auf Twitter postete sie ein Kinderfoto, in dem sie an einem Mikrofon steht. „Der heutige Tag gehört diesem Mädchen. Sie hatte einen Traum, glaubte immer an sich und an ihren Wert. Sie wird heute lächeln“. Mit dieser Prognose lag Perry genau richtig.