Künstler rufen zur Solidarität mit iranischem Musiker auf
Köln/Berlin (dpa) - Rund 50 Künstler haben einen Solidaritätsaufruf für den mit dem Tode bedrohten iranischen Musiker Shahin Najafi unterzeichnet.
Öffentlichkeit und Politiker sollten den Rapper, der sich im Rheinland versteckt hält, unterstützen, heißt es in dem Aufruf, der am Freitag auf der Internetseite der Berliner Akademie der Künste veröffentlicht wurde. Initiatoren sind Akademie-Präsident Klaus Staeck, der Kölner Journalist Günter Wallraff und der Komponist Manos Tsangaris. Islamische Großajatollahs hatten gegen Najafi Todesdekrete, sogenannte Fatwas, verhängt, weil sie seinen jüngsten Song als Gotteslästerung betrachten.
Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören die Schriftsteller Günter Grass und Elfriede Jelinek, die Regisseure Hans W. Geißendörfer und Volker Schlöndorff sowie die Sänger Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen. „Wir haben Respekt vor dem Mut von Shahin Najafi, sich nicht einschüchtern zu lassen und sich weiterhin künstlerisch einzumischen“, heißt es in dem Aufruf. „Die Freiheit der Kunst ist ein universelles Menschenrecht. Todesdrohungen gegen Künstler und Andersdenkende sind der Tod dieser Freiheit.“
Najafi lebt seit mehreren Wochen an einem geheimen Ort unter Polizeischutz. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa hatte der 31-Jährige kürzlich angekündigt, er werde trotz der Bedrohung auch in Zukunft kritische Texte schreiben und plane eine Tournee. „Ich muss weiter singen und schreiben“, sagte er.